Preisanstieg bei Lebensmitteln: Kunden sparen sich Erdbeeren – Deutsche Obstbauern besorgt

2022 könnte für die deutschen Obstbauern zu einem Verlustjahr werden. Gestiegene Kosten für Dünger, Pflanzenschutzmittel, Transport und Energie paaren sich mit der generellen Teuerung. Die Folge: Die Kunden verzichten auf bestimmte Obst- und Gemüsesorten wie Erdbeeren und Spargel. Bauernverbände schlagen Alarm: Die deutsche Obstwirtschaft wird erdrückt durch die südeuropäische Konkurrenz.

Preisanstieg bei Lebensmitteln: Kunden sparen sich Erdbeeren – Deutsche Obstbauern besorgt© Daniel Reinhardt / dpa

Der Verkauf von Erdbeeren läuft bei vielen Bauern in Deutschland in diesem Jahr nicht rund. Hohe Kosten, überschaubare Nachfrage und niedrige Preise trüben vielfach die Geschäfte. Ausgerechnet das gute Wetter im Mai hat dazu beigetragen, wie Eva Würtenberger von der Agrarmarkt-Informations-Gesellschaft (AMI) in Bonn erläuterte. Das Angebot sei dadurch entsprechend gewachsen, viele Kunden kauften aber weniger als üblich. Die Folge: Preisverfall auf im Bundesschnitt unter fünf Euro für ein Kilo.

Zugleich seien die Kosten für die Bauern in den vergangenen Monaten gestiegen, etwa für Dünger, Pflanzenschutzmittel, Jungpflanzen oder wegen der höheren Energiepreise auch für den Transport, sagte Würtenberger der dpa. Für viele Produzenten sei die Situation deswegen schwierig.

Die Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen hatte bereits Ende Mai darauf hingewiesen, dass einige Bauern auf die Erdbeerernte verzichteten, weil sie sich schlicht nicht mehr lohne. Die Kaufzurückhaltung ist nach Einschätzung der Landwirtschaftskammer unter anderem auf die Auswirkungen der Inflation zurückzuführen: Viele alltägliche Produkte seien teurer geworden, die Kunden verzichteten deshalb auf Lebensmittel wie Erdbeeren.

Bauernpräsident Joachim Rukwied betonte gegenüber der dpa:

„Die Leute sind zögerlicher, die Abnahme ist verhalten. Auf der anderen Seite sind unsere Erzeuger mit Dumping-Importen konfrontiert, wie zum Beispiel drei Euro für ein Kilogramm Spargel aus Italien.“

So könne man nicht produzieren. Rukwied erklärt:

„Da legt man drauf. Die Folge ist, dass einzelne Betriebe Teilflächen schon vorab aus der Ernte genommen haben, weil es sich nicht rechnet.“

Auch Marktbeobachtungsexpertin Würtenberger sagte, es sei eine gewisse Kaufzurückhaltung zu spüren. Außerdem sei der Konkurrenzdruck durch Importware in diesem Jahr schon im April ungewöhnlich hoch gewesen, sagte Würtenberger. „In Spanien war der März eher kühl, der Saisonstart dort hat sich verzögert.“ Dadurch seien spanische Erdbeeren erst später als sonst in Deutschland im Angebot gewesen.

In den Niederlanden und Belgien habe sich die Ernte ebenfalls verzögert, weil viele Produzenten angesichts der Energiekosten ihre Gewächshäuser weniger geheizt hätten als in früheren Jahren. Würtenberger: „Auch die Ware ist dann später auf den deutschen Markt gekommen“. Schon in der Phase noch vor dem Verkauf der ersten deutschen Freilanderdbeeren sei das Angebot daher deutlich größer gewesen als sonst – das hat den deutschen Obstbauern das Leben schwer gemacht.

Ob ähnliche Entwicklungen bald zum Beispiel auch bei Kirschen und anderem Obst zu erwarten seien, lasse sich noch nicht absehen, sagte Würtenberger. Bei Spargel hat die AMI dagegen schon einen vergleichbaren Trend zu Zurückhaltung beim Kauf beobachtet. Spargel gilt den Experten zufolge als „verzichtbares Gemüse“. Und wenn angesichts der hohen Inflation das Geld tatsächlich oder zumindest gefühlt knapp wird, halte sich der ein oder andere Verbraucher beim Einkaufen auf dem Wochenmarkt oder im Kaufhaus dann eben zurück.

Quelle: Nachrichtenagentur ADN (SMAD-Lizenz-Nr. 101 v. 10.10.46) vom 06.06.2022

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Annette
Annette
1 Jahr zuvor

Die Art und Weise wie deutsch sprechende Politiker in der BRD zu uns stehen, ist konzentriert auf diesen nenner zu bringen:

Die BRD ist als Feind des deutschen Volkes erkennbar.
Und das ist eine Wahrheit.

Kleiner Grauer
Kleiner Grauer
1 Jahr zuvor

Ganz einfach! Was Zuviel ist an die Marmeladenindustrie zur Verarbeitung liefern. Dann sind im Glas Marmelade anstatt sonst zwei Erdbeeren dann drei verarbeitet.
Wer dem Krieg in der EU ruft, bekommt die Rechnung zum Kompott!

Versunken ist das alte Leid
die Nöte, die uns knechten
wir fahren in die neue Zeit
zum Lande der Gerechten
Uns trägt die Flut
uns stählt der Wind
uns treibt die Glut
der Herzen, die voll Wunder sind
Land ahoi!
Die Palme winkt vom weißen Strand
die Brise weht gelinder
wir fahren in das Sonnenland
der freien Menschenkinder
Hier droht kein Stock
hier schilt kein Mund
kein Lumpenrock
fetzt um die Glieder, schwach und wund
Licht ahoi!
Die Erde dampft von warmen Saft
die kühlen Bäche quellen
wir fahren in das Land der Kraft
zukünftiger Rebellen
Mit brauner Brust
mit starkem Hirn
das Herz voll Lust
erobern wir Welt und Gestirn
Mensch ahoi!
Text: Ernst Preczang , vor 1930 – u.a. in: Nord- und ostdeutscher Wanderer – Monatsschrift der Gaue Brandenburg-Pommern, Niederhessen, Niedersachsen und Schlesien des Touristenvereins Die Naturfreunde – Zentrale Wien. 2. jahrgang , 1Juni 1930 – Schriftleiter: Karl Brinkmann , Hannover .

Alexander Berg
1 Jahr zuvor

Es wird noch immer nicht verstanden, dass sich die arbeitende Bevölkerung gegenseitig ausbeutet, während andere (jene in der Rolle der Kaufleute) darüber bestimmen, wie und wann das mehr oder weniger stattfindet.

Ulrike
Ulrike
1 Jahr zuvor

Solange wird so blöd sind und das billige Zeugs aus dem Ausland einführen gehen unsere einheimischen Bauern zugrunde.
Der Kunde kauft lieber Erdbeeren für 1,99 anstatt 3,99 euro. Viele Leute haben einfach nicht mehr das Geld die teuren zu kaufen.

Wir sollten endlich nicht mehr alles aus dem Ausland beziehen und mehr auf saisonal setzen. In meiner Jugend gabs halt keine Erdbeeren oder Tomaten an Weihnachten und wir sind auch nicht verhungert.