In Italien ist das Trinkwasser knapp. Seit Monaten fehlt der Regen. Wasser ist in einigen Gemeinden schon rationiert. Jetzt soll der Gardasee angezapft werden.
Rom – Der Gardasee – Lago di Garda – ist der größte See in Norditalien. Für viele ist es ein magischer Ort. Am tiefblauen Wasser am Gardasee machten schon die alten Römer Urlaub und heute gehört der See zu einem der beliebtesten Reiseziele in Italien. Die nördlichen Ufer liegen inmitten der Alpen. Die südlichen Ufer zählen bereits zur Po-Ebene.
Italien: Historische Dürre seit 70 Jahren – Gardasee soll abgepumpt werden
Die extreme Hitzewelle sorgt in Italien für Wasserknappheit. Ausgerechnet mitten in der Urlaubssaison. Es ist die schlimmste Dürre seit 70 Jahren. In einigen Regionen ist seit Monaten kein Tropfen Regen gefallen. Das Wasser muss rationiert werden. Besonders in Norditalien leidet die Po-Ebene unter Wassermangel. 125 Gemeinden in den Regionen Piemont und Lombardei wurden zuletzt bereits aufgefordert, nachts die Trinkwasserversorgung an die Haushalte einzustellen oder zu drosseln. Die Wasserspeicher in den Regionen sind leer. Tanklaster müssen in einigen Gemeinden Trinkwasser liefern.
Hitzewelle und Wassermangel in Italien: Ausnahmezustand „unvermeidlich“
Das Niedrigwasser am Fluss Po gefährdet in den italienischen Regionen Piemont, Lombardei und Emilia-Romagna etliche Ernten. Einige Regionen im Norden fordern von der Regierung in Rom bereits die Ausrufung des Notstandes. Der Pegel des längsten Flusses in Italien ist drei Meter unter den Durchschnitt der vergangenen Jahre gesunken. Der Po stellt das größte Wasserreservoir des Landes dar. Nach Angaben eines regionalen Wetter-Observatoriums hat es in manchen Gebieten der Po-Ebene aber seit mehr als 110 Tagen nicht mehr geregnet.
„Ich glaube, es ist unvermeidlich, einen Krisenzustand zu verhängen wegen der Trockenheit“, sagte Landwirtschaftsminister Stefano Patuanelli sagte am Wochenende laut der italienischen Nachrichtenagentur Ansa. In dieser Woche ist ein Spitzentreffen der Regionen und der Regierung in Rom geplant. Dabei soll unter anderem über Maßnahmen diskutiert werden, um die Effizienz des italienischen Wasserversorgungssystems zu erhöhen. Auch, ob Wasser aus dem nördlich gelegenen Gardasee abgepumpt werden kann, um die Po-Ebene zu speisen. Über den Fluss Mincio könnte das Gardasee-Wasser in den Po geleitet werden.
Italien: Zoff um Gardaseewasser
Der Generalsekretär der Gemeinden des Gardasees lehnt diesen Vorschlag, wie das Schweizer Webportal 20min.ch berichtet, jedoch ab. Denn dies habe verheerende Auswirkungen auf den See. Im Vergleich zu anderen Seen ist die Lage im Gardasee weniger brenzlig, doch auch hier liegt der Wasserstand bereits 46 Zentimeter tiefer als letztes Jahr.
Die Lage verschärft sich in ganz Italien. „Der Schnee auf den Alpen ist im Piemont und in der Lombardei völlig erschöpft; die Seen, beginnend mit dem Lago Maggiore, sind für diesen Zeitraum auf einem Allzeittief“, teilte die für den Po zuständige Behörde mit. Zudem sei auch die Stromerzeugung ins Stocken geraten. (ml)
Quelle: tz.de vom 20.06.2022
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