Wien bekommt einen teuren „Lernort“: Was tun mit Karl Lueger?

11. Juli 2022
Wien bekommt einen teuren „Lernort“: Was tun mit Karl Lueger?
KULTUR & GESELLSCHAFT

Wien. In der österreichischen Hauptstadt Wien ist der frühere Bürgermeister Karl Lueger (1844–1910) seit Jahren Gegenstand einer ausufernden Vergangenheitsbewältigung. Lueger, der von 1897 bis zu seinem Tod Bürgermeister war und die Entwicklung der früheren k.u.k. Metropole zu einer modernen Großstadt maßgeblich mitprägte, war in den Augen politisch korrekter Gesinnungswächter ein „Antisemit“. Daß er immer noch mit einem repräsentativen Denkmal am gleichnamigen Platz geehrt wird, halten sie für einen Skandal.

Im jahrelangen Streit um das Denkmal gibt es jetzt offenbar einen Kompromiß: zwar ist die Radikallösung – der Abriß des Denkmals – vom Tisch, aber die jetzt gefundene Lösung geht vielen nicht weit genug. Die Wiener SPÖ-Kulturstadträtin Veronica Kaup-Hasler berichtete am Mittwoch von den jahrelangen Bemühungen eines 40 Teilnehmer (!) umfassenden Runden Tisches, der sich seit mehr als einem Jahr mit der umstrittenen Statue beschäftigte. Dabei sei klar geworden, daß es mehr als die 2016 bereits angebrachte Zusatztafel brauche.

Das Zauberwort heißt jetzt „Kontextualisierung“. Dazu soll die Statue mit einer auffälligen Installation verunstaltet werden. Das Projekt, für das Nicole Six und Paul Petritsch verantwortlich zeichnen, soll „Lueger temporär“ betitelt werden und sieht eine auffällige Holzkonstruktion vor, die sich ab Herbst auf bis zu knapp 13 Metern Höhe und 25 Metern Länge vor der Statue aufbauen wird. Darin sind als Umriß 15 Elemente des öffentlichen Raums versammelt, die in Wien an den früheren Bürgermeister erinnern – von der einstigen Lueger-Kirche über Brücken bis hin zu Plaketten. „Wir zeigen, daß das Karl-Lueger-Denkmal in der Stadt keine singuläre Erscheinung ist“, umriß Petritsch bei der Enthüllung des Modells im Wiener Rathaus das Konzept. Die rund 100.000 Euro teure Installation soll aber nur ein erster Schritt sein. Im weiteren soll der ganze Platz dann zu einem „Lernort gegen Antisemitismus“ umgestaltet werden.

Mit dem Holzaufbau soll so schnell als möglich begonnen werden. Nach einem Jahr soll die 100.000 Euro teure Installation dann aber wieder abgetragen werden. Denn im Herbst startet die Ausschreibung für das permanente Kunstwerk. Dieses soll dann mehr als 500.000 Euro kosten.

Zuletzt hatte die Internationale Liga gegen Rassismus und Antisemitismus in Österreich (Licra) in Person von Co-Präsident Benjamin Kaufmann eine Entfernung des Denkmals und Neuaufstellung im musealen Kontext gefordert. Zuvor hatte es auch einen Offenen Brief namhafter Holocaust-Überlebender wie Nobelpreisträger Eric Kandel und Schriftsteller Georg Stefan Troller gegeben, in dem eine Entfernung gefordert wurde. Dieser Forderung hatten sich auch die Wiener Grünen angeschlossen, die darüber hinaus auch die Umbenennung des Karl-Lueger-Platzes fordern. (mü)

Quelle: zuerst.de vom 11.07.2022

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Rosemarie Pauly
Rosemarie Pauly
1 Jahr zuvor

Daß er immer noch mit einem repräsentativen Denkmal am gleichnamigen Platz geehrt wird, halten sie für einen Skandal…
Für mich haben Denkmäler heute weniger mit ehren zu tun, als mit der Darstellung von Historie. Denkmäler beinhalten das Wort „denken“, und m.E. würde da eine Tafel ausreichen, die auf den vorgeblichen Antisemitismus hindeutet. Darüber kann man dann nachdenken. Gesinnungswächter allerdings wollen uns nicht zum Nachdenken anregen, sondern sie wollen uns ihren Willen, ihre Denkweise aufzwingen.

Kleiner Grauer
Kleiner Grauer
1 Jahr zuvor

Ich verlange ein Denkmal für den unbekannten Menschenschmuggler!

Ulrike
Ulrike
1 Jahr zuvor

Ganze Horden von Sesselfurzern haben anscheinend nichts anderes zu tun als jedes Denkmal auszukundschaften. Danach wenn es den Herrschaften nicht gefällt soll es weg kommen. Es ist nur noch zum kotzen wie sie uns ihre Ideologie aufzwingen wollen.
Sollen mal was arbeiten diese elenden Nassauer die nur auf unsere Kosten leben.