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Warschau kündigt massive Aufrüstung an: Polen will stärkste Militärmacht in Europa werden

02. August 2022
Warschau kündigt massive Aufrüstung an: Polen will stärkste Militärmacht in Europa werden
INTERNATIONAL

Warschau. Im Windschatten des Ukraine-Krieges kündigen sich in Mitteleuropa weitere tektonische Veränderungen an. Ambitionen auf mehr geopolitisches Gewicht hegt vor allem Polen. Die mittelfristig angelegten Pläne sollen jetzt durch ein massives Aufrüstungsvorhaben unterfüttert werden.

Der polnische Verteidigungsminister Błaszczak ließ am Donnerstag in einem Interview des polnischen Senders „Radio 1“ die Katze aus dem Sack. Demnach soll die polnische Armee schon bald die „stärksten Landstreitkräfte Europas“ vorweisen können. Dazu geht Warschau nun eine strategische Partnerschaft mit Südkorea ein.

„Wir sind bestrebt, unsere gesamte Panzerflotte zu ersetzen und die stärksten Bodentruppen der NATO in Europa zu haben, und das werden wir auch schaffen“, sagte Błaszczak. „Die Zusammenarbeit mit Korea ist strategischer Natur. Die polnischen Streitkräfte werden noch in diesem Jahr mit den ersten [südkoreanischen] K2-Panzern ausgerüstet“, fügte er hinzu. Die ersten 180 K2 „Black Panther“-Panzer sollen demnach noch in Korea produziert werden, aber die darauffolgende Tranche über 800 Stück soll dann ab 2026 oder früher in Polen produziert werden. Błaszczak schloß nicht aus, daß dafür eigens eine neue Fertigungsstätte in Polen errichtet werden könnte.

Ein weiteres Beschaffungspaket betrifft südkoreanische K2-Haubitzen, mit denen die polnische Artillerie aufgestockt werden soll. Zunächst sollen 48 Haubitzen beschafft werden, von denen einige noch 2022 nach Polen geliefert werden sollen. Ab 2024 sollen weitere 600 Stück geliefert werden, ab 2026 sollen die Geschütze ebenfalls in Polen produziert werden.

Polen wird darüber hinaus 48 leichte US-amerikanische Kampfflugzeuge des Typs FA-50 beschaffen. Außerdem sollen innerhalb der nächsten zwei Jahre die ersten Exemplare amerikanischer Abrams-Panzer geliefert werden. Minister Błaszczak kündigte in diesem Zusammenhang auch an, daß schon in allernächster Zukunft sechs F-22 Raptor-Kampfflugzeuge in Polen einträfen, die für Patrouillenflüge der polnischen Luftstreitkräfte an der Ostflanke der NATO eingesetzt werden sollen.

„Die Fähigkeiten der polnischen Verteidigungsindustrie wurden im Laufe der Jahre reduziert“ erläuterte der Minister „Radio 1“ gegenüber. Heute habe sie eine große Anzahl von Aufträgen. „Wir brauchen dafür Zeit, und die koreanische Partnerschaft gibt uns die Möglichkeit, diesen Prozeß zu beschleunigen.“ Das jüngst unterzeichnete Abkommen werde es ermöglichen, „alte postsowjetische Ausrüstung durch moderne Ausrüstung zu ersetzen“.

Unter Beobachtern ist es ein offenes Geheimnis, daß Polen im östlichen Mitteleuropa ehrgeizige Pläne verfolgt. So ist Warschau unter der nationalkonservativen PiS-Regierung schon seit geraumer Zeit bestrebt, das alte Intermarium-Projekt aus der Zwischenkriegszeit zu revitalisieren und im Rahmen der transatlantischen Agenda umzusetzen. Darüber hinaus bereitet sich Polen Berichten zufolge darauf vor, im Zuge des Ukraine-Konflikts im Westen des Landes militärisch zu intervenieren und sich dabei die eigenen früheren Ostgebiete wieder anzugliedern. Das alles setzt einen massiven Ausbau der militärischen Kapazitäten voraus. (mü)

Quelle: zuerst.de vom 02.08.2022

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