Berlin. Das ist selbst für bundesdeutsche Verhältnisse sensationsverdächtig: der geplante Erweiterungsbau des Berliner Kanzleramts verteuert sich laut einer aktuellen Kostenprognose auf 777,3 Millionen Euro. Das geht aus der Entwurfsunterlage für das Projekt hervor, die am Donnerstag im Bundestag präsentiert wurde. Die aktuelle Kostenprognose liegt demnach sage und schreibe mehr als 300 Millionen Euro über dem Betrag, der im Januar 2019 bei der Vorstellung der ersten Pläne genannt worden war. Damals wurden die Kosten auf 460 Millionen Euro beziffert, später wurden sie auf 600 Millionen erhöht.
Die neue Prognose setzt sich aus Gesamtkosten in Höhe von 636,8 Millionen Euro und Risikokosten, unter anderem durch steigende Baupreise, in Höhe von 140,5 Millionen Euro zusammen. Mehrkosten entstehen aber auch durch den Bau eines Tunnels zwischen dem Erweiterungsbau und dem ausgelagerten Post- und Logistikbereich. Der Tunnel soll gebaut werden, um eine Grünfläche zu schützen (!), die einer oberirdischen Verbindung im Wege steht.
Der Erweiterungsbau wird nach offiziellen Angaben nötig, um die wachsende Zahl der Mitarbeiter an einem Standort unterzubringen. Rund 400 Beschäftigte sollen in dem Neubau arbeiten. Sogar ein Hubschrauberlandeplatz ist vorgesehen. Der Baubeginn ist für September 2023 geplant, 2028 soll alles fertig sein.
Kritiker weisen darauf hin, daß die Investitionskosten pro Quadratmeter bei dem Vorhaben höher liegen als beim Berliner Schloß und bei einem Hochsicherheitslabor. (rk)
Bildquelle: AfD: Reichstag-4©foto_AfD-nFree
Quelle: zuerst.de vom 12.09.2022
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