Staseve Aktuell – Arbeitsgemeinschaft Staatlicher Selbstverwaltungen

Mitarbeiter an Belastungsgrenze – Tafeln werden 50 Prozent stärker in Anspruch genommen


30.12.2022


Kisten mit Lebensmitteln stehen bei der Blankenhainer Tafel für die Kunden bereit. In Thüringen gibt es 32 Tafeln, bundesweit sind es etwa 950.
Die Tafeln in Deutschland versorgen inzwischen nach eigenen Angaben mehr als zwei Millionen Menschen. (picture alliance / dpa / Martin Schutt)

Die Tafeln in Deutschland sind nach eigenen Angaben in diesem Jahr durchschnittlich 50 Prozent stärker in Anspruch genommen worden als 2021. Der Vorsitzende der Organisation „Tafel Deutschland“, Brühl, sagte dem Redaktionsnetzwerk Deutschland, insgesamt kämen mehr als zwei Millionen Menschen.

In diesem Jahr hätten zeitweise rund 30 Prozent der Tafeln einen Aufnahmestopp gehabt. Die gesamte Situation habe die ehrenamtlichen Helfer an ihre Belastungsgrenzen geführt. In einer Umfrage hätten 60 Prozent der Befragten angegeben, dass sie psychisch sehr belastet seien. Brühl betonte, man könnte den Ehrenamtlichen bei Nachweis einer bestimmten Stundenzahl zum Beispiel umsonst ein Verkehrsticket für ihr Engagement geben.

„Den Versorgungsauftrag hat der Staat“

Brühl appellierte zugleich an die Politik, sich besser um die Bedürftigen im Land zu kümmern. Der Staat habe den Versorgungsauftrag. Die mehr als 960 Tafeln unterstützten lediglich. Dennoch würden sie teilweise fest in die Versorgung der Menschen einkalkuliert.
Im Interview mit der „Frankfurter Rundschau“ hatte Brühl kürzlich erklärt, derzeit seien besonders Flüchtlinge aus der Ukraine auf die Tafeln angewiesen. Deren Zahl werde wegen des Krieges auch weiter wachsen – nicht zuletzt wegen der Zerstörung von Infrastruktur in ihrer Heimat.

Brühl fügte hinzu: „Außerdem kommen Menschen mit einer zu geringen Rente, Menschen in der Grundsicherung, die aufstocken, Alleinerziehende, kinderreiche Familien. Und Menschen, die es bisher immer knapp geschafft haben, durch die steigenden Preise nun aber nicht mehr wissen, wie sie über den Monat kommen.“

Einsammeln und Verteilen und Lebensmitteln

Das System der Tafel beruht auf dem Einsammeln und Verteilen von Lebensmitteln. Die Helfer fahren an Werktagen morgens zum Beispiel zu Supermärkten und Bäckereien, um dort Ware abzuholen, etwa vom Vortag. Auch Obst und Gemüse oder Milchprodukte sind dabei. Es wird aber genau darauf geachtet, dass die Lebensmittel nicht abgelaufen oder verdorben oder zu stark beschädigt und unappetitlich sind.

Die Tafeln bieten neben der Lebensmittelausgabe auch Zusatzangebote an – etwa einen warmen Mittagstisch, Nachhilfeunterricht oder Kinderbetreuung. Ziel ist es, armutsbetroffenen Menschen einen finanziellen Spielraum zu eröffnen – durch die Möglichkeit, beim Einkaufen zu sparen.

Quelle: Deutschlandfunk vom 30.12.2022

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