Stockholm. Als Folge der konservativen Regierungsübernahme in Schweden stellt sich jetzt in Stockholm offenbar der Realitätssinn ein. Der neue schwedische Ministerpräsident Ulf Kristersson zeichnete in seiner ersten Weihnachtsansprache ein düsteres Bild von der Lage seines Landes. „Schweden befindet sich in einer sehr ernsten Situation“, sagte Kristersson.
Der Regierungschef verwies dabei auf die globale Klimakrise, aber auch auf die drei parallelen Krisen, die das Land seiner Meinung nach bedrohen: die Krise der inneren Sicherheit mit tödlicher Bandengewalt, die Krise der äußeren Sicherheit mit der „russischen Aggression gegen die Ukraine“ und die Energiekrise in Europa.
Eine besondere Herausforderung sei jedoch die innere Gewalt, sagte Kristersson – kein anderes EU-Land habe ein auch nur annähernd so ernstes Problem wie Schweden; dabei werde das Land im Ausland weitgehend als friedlich wahrgenommen werde. Von Anfang des Jahres bis Mitte Dezember gab es in Schweden 378 Angriffe mit Schußwaffen, bei denen 60 Menschen getötet und 104 verletzt wurden. In Dänemark und Norwegen gab es dagegen jeweils nur vier und in Finnland zwei Todesfälle.
Seit Oktober wird Schweden von einer bürgerlich-konservativen Minderheitsregierung aus Moderater Sammlungspartei, Christdemokraten und Liberalen regiert, die von den rechten Schwedendemokraten toleriert wird. (mü)
Bildquelle: wikimedia/Hofres/CC BY 3.0
Quelle: zuerst.de vom 30.12.2022
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