Ex-Brigadegeneral Vad widerspricht West-„Experten“: „Die Russen sind eindeutig auf dem Vormarsch“

17. Januar 2023
Ex-Brigadegeneral Vad widerspricht West-„Experten“: „Die Russen sind eindeutig auf dem Vormarsch“
Foto: Symbolbild

Köln. Der frühere Brigadegeneral der Bundeswehr und (von 2006 bis 2013) militärpolitische Berater der damaligen Bundeskanzlerin Angela Merkel, Erich Vad, ist in einem ausführlichen Interview des „feministischen Magazins“ „Emma“ erneut kritisch mit der westlichen Rußland-Politik ins Gericht gegangen und wirft dabei insbesondere der Bundesregierung vor, Öl ins Feuer zu gießen.

Wie eine wachsende Zahl westlicher Analysten teilt Vad die offizielle Sicht auf den Ukraine-Krieg nicht, wonach Kiew dank der jüngsten Gegenoffensiven im Herbst die Oberhand habe. Tatsächlich seien die Russen klar auf dem Vormarsch. Dabei mache es auch keinen Unterschied, wie viele Panzer der Westen schickt. Als eine der prominenteren Stimmen in Deutschland kritisiert der Ex-General in diesem Zusammenhang die Ankündigung der Bundesregierung mit Nachdruck, 40 „Marder“-Schützenpanzer an die Ukraine zu schicken. „Das ist eine militärische Eskalation, auch in der Wahrnehmung der Russen“, unterstreicht er. Die „Marder“ seien zwar keine „Wunderwaffe“, aber es könne eine verhängnisvolle Eigendynamik entstehen: „Wir begeben uns auf eine Rutschbahn“, warnt Vad.

Gleichzeitig fehle ein strategisches Gesamtkonzept. Überhaupt herrsche völlige Unklarheit über die Kriegsziele Deutschlands, kritisiert der Militärexperte: „Es gibt keine realistische End-State-Definition. Und ohne ein politisch strategisches Gesamtkonzept sind Waffenlieferungen Militarismus pur.”

Für gefährlich und realitätsfremd hält der Ex-General darüber hinaus Überlegungen, neben dem „Marder“ nun auch noch „Leopard“-Kampfpanzer in die Ukraine zu schicken, denn: „Um die Krim oder den Donbass zu übernehmen, reichen die Marder und Leoparden nicht aus.“ Die Russen seien im Augenblick eindeutig auf dem Vormarsch. „Sie werden wahrscheinlich den Donbass in Kürze vollständig erobert haben. Man muß sich nur allein die numerische Überlegenheit der Russen gegenüber der Ukraine vor Augen führen. Rußland kann bis zu zwei Millionen Reservisten mobil machen. Da kann der Westen 100 Marder und 100 Leoparden hinschicken, sie ändern an der militärischen Gesamtlage nichts.”

Gegenwärtig herrsche „eine militärisch-operative Patt-Situation, die wir aber militärisch nicht lösen können“, sagt Vad (widerspricht damit allerdings seiner eigenen Einschätzung, wonach die russischen Streitkräfte derzeit im Besitz der Initiative sind). Man müsse deshalb über Verhandlungen nachdenken. Der Ex-General verweist in diesem Zusammenhang auch auf US-Stimmen wie die des amerikanischen Generalstabschefs Mark Milley – auch dieser vertrat erst vor wenigen Wochen die Einschätzung, „daß ein militärischer Sieg der Ukraine nicht zu erwarten sei und daß Verhandlungen der einzig mögliche Weg seien. Alles andere bedeutet den sinnlosen Verschleiß von Menschenleben.”

Er halte es im übrigen für verstörend, daß in deutschen Medien über Milleys Aussagen kaum berichtet werde, obwohl er Generalstabschef der westlichen Führungsmacht ist. „Wir erleben weitgehend eine Gleichschaltung der Medien, wie ich sie so in der Bundesrepublik noch nie erlebt habe. Das ist pure Meinungsmache.” In der medialen Meinungsbildung würden sämtliche kritische Stimmen ausgeklammert. „Militärische Fachleute – die wissen, was unter den Geheimdiensten läuft, wie es vor Ort aussieht und was Krieg wirklich bedeutet – werden weitestgehend aus dem Diskurs ausgeschlossen.”

Hart kritisiert der frühere Brigadegeneral auch die Politik von Bundesaußenministerin Annalena Baerbock, deren „Eindimensionalität“ nur „schwer zu ertragen“ sei. Hauptaufgabe der Politik müsse Diplomatie und Interessenausgleich sein. Die Mutation der Grünen von einer pazifistischen zu einer Kriegspartei sei nicht zu verstehen. „Ich selbst kenne keinen Grünen, der überhaupt auch nur den Militärdienst geleistet hätte. Anton Hofreiter (grüner Bundestagsabgeordneter; d. Red.) ist für mich das beste Beispiel dieser Doppelmoral.”

Für den Fortgang der Ereignisse seien nun in erster Linie Washington und Moskau verantwortlich. Es sei nicht richtig, daß Moskau nicht verhandeln wolle. „Beide, die Russen und Ukrainer waren am Anfang des Krieges Ende März, Anfang April 2022 zu einer Friedensvereinbarung beriet. Daraus ist dann nichts geworden“, stellt Vad richtig fest. Nun müsse sich „in Washington eine breitere Front für Frieden aufbauen”. (mü)

Quelle: Nachrichtenagentur ADN (SMAD-Lizenz-Nr. 101 v. 10.10.46) vom 17.01.2023

Sie finden staseve auf Telegram unter https://t.me/fruehwaldinformiert

Sie finden staseve auf Gab unter https://gab.com/staseve

Sie finden uns auf Gettr https://gettr.com/user/peterfruehwald

Folgt unserem neuen Kanal Heimische Direktvermarktung: https://t.me/heimischeProdukte

Besuchen Sie den Shop durch klicken aufs Bild

 

Dieser Beitrag wurde unter Aktuell, Geschichte, Kultur, Nachrichten, Politik, Soziales, StaSeVe Aktuell, Völkerrecht, Wirtschaft, Wissenschaft abgelegt und mit , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , verschlagwortet. Setze ein Lesezeichen auf den Permalink.
0 0 votes
Article Rating
Abonnieren
Benachrichtige mich bei
guest
2 Comments
Oldest
Newest Most Voted
Inline Feedbacks
View all comments
gerhard
gerhard
1 Jahr zuvor

„Nun müsse sich in Washington eine breitere Front für Frieden aufbauen”

Daran glaube ich erst wenn es zu Gesprächen /Verhandlungen kommt.
Dann wünschte ich mir…das Russland u. USA allein verhandeln …ohne die EU-Deppen !

(Die Mutation der Grünen von einer pazifistischen zu einer Kriegspartei sei nicht zu verstehen. „Ich selbst kenne keinen Grünen, der überhaupt auch nur den Militärdienst geleistet hätte. Anton Hofreiter (grüner Bundestagsabgeordneter; d. Red.) ist für mich das beste Beispiel dieser Doppelmoral.”)

Ulrike
Ulrike
1 Jahr zuvor

Der Mann hat Recht. Immer mehr deutsche Politiker allen voran die Grünen Vollpfosten hetzen immer mehr und wollen Krieg. Die Grünen waren mal eine Friedenspartei. Schon vergessen ihr Deppen ?
Hinterher will es dann wieder keiner gewesen sein. Diese Hampel gehört endlich abgewählt.