KOMMENTAR ZU KRYPTOWÄHRUNG – Die Krypto-Blase ist endgültig geplatzt

Vor einem Jahr feierte die Kryptowelt den vermeintlichen Aufstieg in den Mainstream. Heute ist sie weiter davon entfernt als je zuvor.

16.02.2023 – 07:35 Uhr
Ethereum und Bitcoin Quelle: Reuters

Kryptowährungen Ether und Bitcoin

 

Zutage trat eine Welt, in der sich alles um die Gier der Menschen drehte.

 

(Foto: Reuters)

Andreas Neuhaus

Wer wissen will, wie tief der Absturz der Kryptowelt war, sollte sich die TV-Werbung für den Super Bowl in diesem und dem vergangenen Jahr anschauen: Der Vergleich illustriert, wie eine ganze Branche entzaubert wurde und zum Teil in sich zusammenkrachte.

Das Endspiel der American-Football-Liga NFL ist in den USA das größte Sportereignis des Jahres. Ein 30-sekündiger Werbespot kostet rund 6,5 Millionen Dollar. Deswegen war es ein Ausrufezeichen, das die Kryptowelt im vergangenen Jahr setzte: Gleich vier Unternehmen aus der Branche schalteten Werbung – Coinbase, Crypto.com, Etoro und FTX. Das brachte dem Super Bowl 2022 den Spitznamen „Crypto Bowl“ ein.

52 Wochen später ist der Börsenwert aller Cyberdevisen um fast 50 Prozent eingebrochen, diverse Kryptoprojekte crashten, ein ehemaliger Star wurde festgenommen, Unternehmen feuerten reihenweise Angestellte, und Anleger zogen aus dem Markt in der Spitze rund 1,4 Billionen Dollar ab.

Krypto-Pleite FTX: Die Werbung wirkt im Rückblick grotesk

Kein Wunder also, dass beim diesjährigen Super Bowl keine Kryptowerbung geschaltet wurde. Wobei es, von den Kosten abgesehen, wohl auch schwer geworden wäre, Stars zu finden, die ihr Gesicht für die Werbung hergeben. Denn die Wertpapieraufsicht untersucht die Rolle von Comedian Larry David, Ex-Footballprofi Tom Brady und Basketballstar Steph Curry, die allesamt für FTX warben.

Bei der Kryptobörse FTX wirkt der Werbespot mit einem Jahr Abstand besonders grotesk. Dort wurden Kryptowährungen mit großen Erfindungen wie dem Rad oder der Glühbirne verglichen. Heute ist FTX pleite und der Gründer und langjährige Chef Sam Bankman-Fried steht wegen Betrugsvorwürfen vor Gericht.

In seinem Ausmaß ist FTX unerreicht, ein Einzelfall ist es nicht. Im Mai crashte die Zahlungsplattform Terra/Luna, später folgten der Hedgefonds Three Arrows, dann die Kreditplattform Celsius und die Börse Genesis.

Kryptowährung: Die Kritiker lagen richtig

Was zutage trat, war eine Welt, in der sich alles um die Gier der Menschen drehte; darum, immer mehr Geld für immer riskantere Wetten einzusammeln. Als die Kurse nicht mehr stiegen, als die Wetten auf immer weiter steigende Kurse nicht mehr aufgingen, platzte diese Fantasieblase.

Gefühlt ist daher die Kryptowelt nur ein Jahr nach dem als Durchbruch zum Mainstream gefeierten Crypto Bowl weiter entfernt von der Mitte der Gesellschaft als je zuvor. Schließlich haben die Kritiker recht behalten, die vor der undurchsichtigen Branche und massiven Risiken für Privatanleger warnten.

Dass auch die Kryptobefürworter einen Punkt haben, wenn sie auf Vorteile der dezentralen Kryptowährungen und der zugrunde liegenden Blockchain-Technologie verweisen, müssen sie erst noch beweisen.

Quelle: Handelsblatt vom 16.02.2023

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Kleiner Grauer
Kleiner Grauer
1 Jahr zuvor

Regierung und Banken sind Sabotageunternehmen am Geld des Bürgers. Kauft Gold und Silber, daß ist immer ein Zahlungsmittel.

 

Ulrike
Ulrike
1 Jahr zuvor

Einige wenige wurden durch diese Scheiss reich – die meisten geldgierigen aber arm.