ThyssenKrupp – Marine Systems verschiebt Produktionsstart in Wismarer Werft

Blick auf das Werftgelände in Wismar – in der großen Halle sollen künftig U-Boote gebaut werden.

Im Juni 2022 hatte TKMS die Werft gekauft und wollte sie vor dem Produktionsstart für die neue Nutzung umbauen. Groß investiert werden soll nun aber erst, wenn es Rüstungsaufträge vom Bund gibt. „In der Tat verändert sich unsere Planung bezüglich Wismar, da bisher noch keine neuen Boote bestellt wurden und auch bei Überwasser keine relevante Entscheidung getroffen wurde“, so Susanne Schmidt. Mögliche Investitionen würden sich zeitlich nach hinten verschieben, da immer klar war: Der Standort werde nur bei entsprechendem Auftragseingang hochgefahren. Aber: Die „Wismarer Werft ist und bleibt für TKMS ein wichtiger Standort für die Abarbeitung des Auftragsbuchs. An unserer Planung, zukünftig in Wismar U-Boote zu bauen, halten wir weiterhin fest, die Produktion startet 2025.“ Chancen sieht das Unternehmen für Wismar auch bei zivilen Themen wie Munitionsbergung oder beim Forschungsschiff „Polarstern 2“.

Mitarbeiterzahl steigt durch zusätzliche Aufträge

Bei einem zusätzlichem Auftragseingang im Überwasserbereich könnte sich die Mitarbeiterzahl auf 1500 erhöhen.

Aber noch sind keine Aufträge aus Berlin da. Allerdings ist das Sondervermögen zur Stärkung der Bundeswehr in Höhe von 100 Milliarden Euro erst 2022 beschlossen worden. „Außerdem hat TKMS noch andere Aufträge“, betont Wismars Bundestagsabgeordneter Frank Junge (SPD). Er sieht „keine Alarmsignale“ dafür, dass die Entwicklung der Werft gefährdet sei. „Das Sondervermögen kann nicht von heute auf morgen ausgegeben werden“, betont Frank Junge.

Wismarer Werft aktuell mit einem Kreuzfahrtschiff

Aktuell liegt in der Werft noch ein großes Kreuzfahrtschiff, das unter der Regie der niedersächsischen Meyer Werft für den Disney-Konzern fertiggestellt wird. Die hat dafür die Hallen gemietet und die Fertigstellung für 2025 angekündigt. „Durch den Weiterbau des Kreuzfahrtschiffs konnte eine sinnvolle Brückenlösung für Wismar gefunden werden. Wir sind mit dem Erwerber und allen weiteren Parteien in konstruktiven Gesprächen, um langfristig für Beschäftigte und Standort eine möglichst gute Zukunftsperspektive zu schaffen, das Know-how zu halten und unser Umbau- und Investitionsprogramm entsprechend umzusetzen“, heißt es dazu. Nach der Fertigstellung des Schiffs sollen die damit beschäftigten Werftarbeiter zu TKMS wechseln.

Bis dahin müssten nun auch etliche Frauen und Männer warten, die seit Insolvenz der MV-Werften auf neue Jobs in Wismar hofften. Die Gewerkschaft befürchtet, dass durch die Verschiebung um ein Jahr sich viele nach anderen Beschäftigungen umschauen werden.

Zum 1. Oktober 2022 hatte TKMS die ersten 22 Mitarbeiter in Wismar eingestellt: Auszubildende, Studenten und Ausbilder.

Zum 1. Januar 2023 haben weitere rund 100 Kollegen Arbeitsverträge erhalten, vor allem Entwickler und Konstrukteure. Sie gehörten alle bis zur Insolvenz der MV Werften zur Belegschaft und waren dann in eine Servicegesellschaft gewechselt, die für TKMS-Projekte betreut hat. „Wir suchen weiterhin Verstärkung für unser Engineering-Team und freuen uns über jede Neueinstellung“, betont Susanne Schmidt.

TKMS: So sieht die aktuelle Bilanz des U-Boot-Bauers aus

Nach einer TKMS-Konzernbilanz vom 14. Februar 2023 konnte die Sparte Marine Systems im ersten Quartal des Geschäftsjahres 2022/23 beim Auftragseingang mit 133 Millionen Euro nicht an das Niveau des Vorjahres anschließen (479 Millionen Euro). Der Umsatz stieg aber um 35 Prozent auf 508 Millionen Euro. Maßgebend war hier die Auslieferung einer Fregatte an einen Kunden aus dem nordafrikanischen Raum. Weiter heißt es: Dies und positive Effekte aus den eingeleiteten Performance-Maßnahmen würden sich auch im bereinigten EBIT (Ergebnis vor Zinsen und Steuern) widerspiegeln, das mit 20 Millionen Euro deutlich über dem Vorjahr (6 Millionen Euro) lag.

Quelle: Ostseezeitung vom 23.02.2023

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birgit
birgit
1 Jahr zuvor

Unter den hier herrschenden Umständen hauen noch mehr ab oder schließen zu.
In meinem Umfeld, 1 Bäckerei, 1 Fleischerei, 2 Dachdeckerbetriebe. Die Jugend übernimmt nicht ! Will sich den Streß und Schikanen durch die Verwaltung ersparen.

Kleiner Grauer
Kleiner Grauer
1 Jahr zuvor

Hat denn noch einer Überblick mit den Werften an der Ostsee? Da haben doch die Russen mehrfach an und verkauft. Fördermittel abgefasst, daß nur so Luxusjachten im Ausland für die Oligarchen vom Stapel gelassen wurden. Wenn Russen die Besitzer sind dann werden dort U-Boote für Russland gebaut.