- Verwahrloste Städte sind für den Kabarettisten Dieter Nuhr ein Zeichen des Abstiegs in Deutschland und Europa.
- Die pauschale Beschimpfung der Polizei steht für mich exemplarisch für das, was in diesem Land passiert. Dass man die Leute, die versuchen so die Ordnung aufrecht zu erhalten, dass man sie für minderwertig hält.“
- „Wir müssen uns im Klaren sein, dass Europa ein absteigender Kontinent ist, dass sich die Machtzentren der Zukunft woanders befinden werden, und dass wir immer mehr zur Peripherie werden.“
Wenn er auf der Bühne steht, bringt er sein Publikum zum Lachen. Doch seine Gesellschaftsanalysen sind bitter und düster. „Ich glaube schon, dass Deutschland sich im Verfall befindet“, sagt Kabarettist Dieter Nuhr im Gespräch bei „Schuler! Fragen, was ist“.
„In New York gab es ja, ich glaube in den 80er Jahren (…) diese Idee, dass man zerbrochene Glasscheiben an Häusern ersetzen musste, weil das dazu führt, dass die Gegend als mehr als in Ordnung wahrgenommen wird und dadurch weniger kaputt gemacht wird. Und diese Grundidee: Man pflegt etwas, um es zu erhalten und auch, um nach außen deutlich zu machen, hier versucht jemand, was zu pflegen. Also bitte nehmt ein bisschen Rücksicht, und damit wird auch wirklich Rücksicht erzeugt. Diese Idee finde ich gar nicht so schlecht, und das geht gerade in Deutschland so ein bisschen den Bach runter, habe ich das Gefühl, wenn man durch Berlin geht.“
Für Nuhr ist diese äußerliche Schmuddeligkeit mehr als eine oberflächliche Störung im Stadtbild, sondern Indiz für eine tiefer gehende Verwahrlosung. „Die pauschale Beschimpfung der der Polizei steht für mich exemplarisch für das, was in diesem Land passiert. Dass man die Leute, die versuchen so die Ordnung aufrecht zu erhalten, dass man sie für minderwertig hält, und dass für die auch nicht gilt, dass sie so etwas wie Achtsamkeit zu erfahren haben oder als menschliche Wesen behandelt werden sollten und nicht als Abfall.“
Das Fazit des Komikers ist bitter: „Ich finde, das Land gleitet ab, was das angeht, aber es ist ein europaweites Phänomen. Wir müssen uns im Klaren sein, dass Europa ein absteigender Kontinent ist, dass sich die Machtzentren der Zukunft woanders befinden werden, und dass wir immer mehr zur Peripherie werden. Das ist für mich eine Diagnose, die sich in Europa noch nicht genügend ausgebreitet hat.“
Quelle: pleiteticker.de vom 16.06.2023
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