Verhandlungen mit Farc-Rebellen – Friedensnobelpreis für Kolumbiens Präsidenten Santos 

  

Das ist eine Überraschung: Der kolumbianische Präsident Juan Manuel Santos wird mit dem Friedensnobelpreis ausgezeichnet. Dabei ist sein Friedensplan gerade von der Bevölkerung abgelehnt worden.

REUTERS/ Colombian Presidency

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Lange galt er als Favorit, dennoch kommt die Auszeichnung überraschend. Kolumbiens Präsident Juan Manuel Santos erhält den Friedensnobelpreis. Das gab das norwegische Nobelkomitee am Freitag in Oslo bekannt. Er bekomme die Auszeichnung „für seine entschlossenen Anstrengungen, den mehr als 50 Jahre andauernden Bürgerkrieg in dem Land zu beenden“.

Santos hatte nach jahrzehntelangem Konflikt ein Friedensabkommen mit den Farc-Rebellen geschlossen – nach mehr als 220.000 Toten und Millionen Vertriebenen. Doch bei einem Referendum sagten die Kolumbianer „No“ zu dem Abkommen.

Dennoch hatten Experten es vor der Bekanntgabe für möglich erklärt, dass Santos ausgezeichnet wird. Damit könne das Nobelkomitee die neuen Verhandlungen in Kolumbien unterstützen, sagte der norwegische Historiker Asle Sveen. Mit Preisen wie dem für die Friedensbemühungen im Nahen Osten 1994 sei die Jury „in der Vergangenheit schon größere Risiken eingegangen“.

„Die Tatsache, dass eine Mehrheit der Wähler ‚Nein‘ zu dem Friedensabkommen gesagt hat, heißt nicht zwingend, dass der Friedensprozess gestorben ist“, hieß es in der Preisbegründung. „Das Referendum war keine Abstimmung für oder gegen Frieden.“

Regierung und Rebellen haben die Hoffnung nicht aufgegeben, den Friedensvertrag noch zu retten. Der Nobelpreis könnte dem Vorhaben Rückenwind verleihen.

Die Osloer Jury hatte sich in diesem Jahr unter einer Rekordzahl von Anwärtern entscheiden müssen. 376 Kandidaten – 228 Personen und 148 Organisationen – waren für den Preis vorgeschlagen. Nur wenige Nominierungen waren zuvor bekannt geworden.

Im vergangenen Jahr hatte das fünf Mitglieder starke Nobelkomitee das tunesische Quartett für den nationalen Dialog ausgezeichnet: Der Zusammenschluss aus Gewerkschaftsverband, Arbeitgeberverband, Menschenrechtsliga und Anwaltskammer war für den gemeinsamen Einsatz für Demokratie in Tunesien geehrt worden.

Wie die anderen Nobelpreise wird der mit acht Millionen schwedischen Kronen (etwa 850.000 Euro) dotierte Friedensnobelpreis am 10. Dezember, dem Todestag des Preisstifters und Dynamit-Erfinders Alfred Nobel, verliehen. Überreicht wird die Auszeichnung aber im Gegensatz zu den Nobelpreisen für Literatur, Medizin, Physik und Chemie nicht in Stockholm, sondern in Oslo.

Die wissenschaftlichen Nobelpreise waren seit Montag in der schwedischen Hauptstadt verkündet worden. Das Geheimnis um den diesjährigen Literaturnobelpreisträger wird voraussichtlich am kommenden Donnerstag (13. Oktober) gelüftet.

Quelle: Spiegel-online vom 07.10.2016

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Dr.med Wilhelm Neumayr
Dr.med Wilhelm Neumayr
7 Jahre zuvor

In Peking fällt schon wieder ein Radl um!