Zensur im Bücherregal: Bibliotheken dürfen ihre Leser für unmündig erklären

18. Mai 2025
Zensur im Bücherregal: Bibliotheken dürfen ihre Leser für unmündig erklären
Kultur & Gesellschaft
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Foto: Symbolbild

Münster. Das Verwaltungsgericht Münster hat grünes Licht gegeben: öffentliche Bibliotheken dürfen Bücher mit Warnhinweisen versehen, die die Leser praktisch vor sich selbst schützen sollen. Im konkreten Fall ging es um Gerhard Wisnewskis jährlich erscheinende Chronik „Verheimlicht, vertuscht, vergessen – Das andere Jahrbuch“. In der Stadtbibliothek Münster ist es künftig nur noch mit einem Aufkleber erhältlich, der einer Realsatire gleichkommt: „Dies ist ein Werk mit umstrittenem Inhalt. Dieses Exemplar wird aufgrund der Zensur-, Meinungs- und Informationsfreiheit zur Verfügung gestellt.“ Autor Wisnewski hatte vergeblich versucht, diese Bevormundung per Eilantrag zu stoppen.

Doch das Gericht wies den Antrag zurück – mit einer Begründung, die jeden liberalen Bildungsbegriff ad absurdum führt. Zwar räumten die Richter ein, daß der Sticker „sich abträglich auf das Ansehen des Autors in der Öffentlichkeit auswirken“ könne. Doch dieser Eingriff sei gerechtfertigt, weil Bibliotheken in Nordrhein-Westfalen laut Kulturgesetzbuch die „demokratische Willensbildung“ fördern sollen.

Besonders pikant: das Gericht befand, Bibliotheken müßten grundsätzlich „aktiv“ Stellung beziehen – ob durch Leseempfehlungen oder eben Warnhinweise. Die ursprünglich noch drastischere Formulierung („unter Umständen nicht mit den Grundsätzen einer demokratischen Gesellschaft vereinbar“) wurde zwar abgemildert, doch das Prinzip bleibt: Bücher werden unter Generalverdacht gestellt, Leser für unmündig erklärt.

Der Bibliotheksverband NRW feiert das Urteil als Sieg der „mitdenkenden Akteure“. In Wirklichkeit ist das Gegenteil der Fall: statt Bürger selbst entscheiden zu lassen, was sie für „demokratieverträglich“ halten, übernehmen Bibliothekare die Rolle der Denkpolizei. Die 5.000 Euro Verfahrenskosten im Münsteraner Prozeß muß bezeichnenderweise Autor Wisnewski berappen und zahlt so noch drauf. (rk)

Quelle: zuerst.de vom 18.05.2025

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Tankschiff
Tankschiff
1 Monat zuvor

Was ist mit Warnhinweisen auf dem Wahlzettel?

Politiker können Ihnen das Blaue vom Himmel herunterlügen, wie BLAU darf es denn sein???

Alexander Berg - BERG. Blog
Reply to  Tankschiff

Wer im Akt der Wahl seine Verantwortung abgibt, der hat nichts mehr zu sagen.

Kleiner Grauer
Kleiner Grauer
1 Monat zuvor

Jede Diktatur schafft sich durch Sanktionen gegen das Volk sebst ab! Der Weg ist egal, das Ziel ist der der Weg. Auch egal! DIE schaffen sich selbst ab!

Ulla
Ulla
1 Monat zuvor

Drecksbaggage wollen uns jetzt schon wieder vorschreiben was wir lesen dürfen. Der Teufel soll euch holen.

birgit
birgit
1 Monat zuvor

Habe das Buch zu Hause. Geht mir alles nur noch am Arsch vorbei. Wenn sich die Verblödung das alles gefallen lässt bekunden sie ihre Systenzugehörigkeit.

Det
Det
1 Monat zuvor

Das dürfte mit Abstand die beste Werbung für das Buch sein!!!