Afrika – Weltweiter Vorreiter: Ruanda nutzt Drohnen zur Auslieferung von Medikamenten

 

Weltweiter Vorreiter: Ruanda nutzt Drohnen zur Auslieferung von Medikamenten

Infrastruktur in Form von Straßen und Schienen stellt in weiten Teilen Afrikas ein großes Problem dar, so auch im zentralafrikanischen Staat Ruanda. Moderne Technologie soll nun in Form von Drohnen Abhilfe schaffen. Eingesetzt werden diese nun in zur Auslieferung von Medikamenten und Blutkonserven.

Seit dem weltweit mit Entsetzen wahrgenommenen Genozid im Jahr 1994 ist Ruanda wohl Vielen weiterhin vor allem als Ort des Schreckens bekannt. Gute Nachrichten aus „Afrika“ verkaufen sich nun mal nicht so gut, wie die bekannten grausamen Bilder vom „schwarzen Kontinent“. Doch sehr viel hat sich, unter anderem in Ruanda, seit dieser Zeit getan, vor allem im Bereich der Informations- und Kommunikationstechnologie.

Jetzt werden weltweit zum ersten Mal Drohnen für die Lieferung wichtiger Medikamente in entlegene Gebiete eingesetzt. Dies macht durchaus Sinn, denn nach wie vor ist zum einen die medizinische Infrastruktur, trotz großer Fortschritte, noch immer in schlechtem Zustand, zum anderen gilt dies auch für die klassische Infrastruktur.

Nun kooperiert die ruandische Regierung mit einem in Kalifornien ansässigen Start-up-Unternehmen, um dringend benötigtes medizinisches Material, Medikamente und Blutkonserven in entlegene Gebiete des kleinen „Lands der tausend Hügel“ zu befördern. Zunächst werden fünf ruandische Krankenhäuser an das entsprechende Drohnennetz angeschlossen. Dabei soll das Programm auf etwa die Hälfte der landesweit 45 Krankenhäuser ausgedehnt werden. Die Drohnen werden dabei bis zu 150 Lieferungen täglich ausfliegen.

Bei der Einführung der innovativen Drohnentechnologie am Kabgayi Krankenhaus in der südlichen Provinz Ruandas nahm auch Paul Kagame, der Präsident des zentralafrikanischen Landes, teil.

Bisher dauerte es durchschnittlich etwa fünf Stunden, um in einem Notfall Medikamente an das entsprechende Krankenhaus zu liefern. Diese Zeitspanne werde nach Informationen des ruandischen Ministers für Informations- und Kommunikationstechnologie [IKT], Jean Giilbert Nsengimana, durch den Einsatz der Drohnentechnologie nun auf durchschnittlich 15 Minuten reduziert.

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„In bestimmten Fällen war es wirklich schlecht“, sagt Nsengimana, denn vor allem während der Regenzeit werden Straßen oft unpassierbar, was unter anderem den Transport oftmals lebensrettender Lieferungen durch das „National Center for Blood Transfusion“ erheblich verzögere.

Der Botschafter Ruandas in Berlin, Igor Cesar, gab zur Effektivität der Drohnen zu medizinischen Zwecken zu Protokoll:

„Drohnen sind für Länder wie Ruanda sehr interessant. Wenn man sich überlegt, welche Infrastruktur man braucht, um Berggipfel zu erreichen, dann können Drohnen eine attraktive Lösung sein. Eine unserer größten Herausforderungen ist der Gesundheitssektor. Die medizinische Versorgung ist sehr teuer. Wenn wir sie für die gesamte Bevölkerung zur Verfügung stellen wollen, müssen wir neue Lösungen finden“.

Bei medizinischen Notfällen soll eine auch „Nest“ genannte Drohnenstation via SMS mit Koordinaten und entsprechenden Informationen über benötigte medizinische Güter kontaktierbar sein. Aufgrund dieser Informationen werden dann die zehn Kilogramm schweren Drohnen mit der jeweiligen Fracht bestückt. Die Steuerung der unbemannten Flugkörper erfolgt über ein iPad aus bis zu 100 Kilometern Entfernung, wobei die Lieferungen dann per Fallschirm über dem Ziel abgeworfen werden.

Was dem afrikanischen Kontinent bisher generell zum Nachteil gereichte, unter anderem ein immer noch schlecht ausgebautes Straßen- und Schienennetz, sowie andere Infrastrukturdefizite im Bereich der Energieversorgung und Finanzen, schafft durch die Nutzung von IKT neue Potentiale. Diese neuen Möglichkeiten die auch als „leap-frogging“ bezeichnet werden, könnten es den Staaten Afrikas erlauben, ganze „Entwicklungsstufen“ zu überspringen.

So führte etwa das ostafrikanische Land Kenia als weltweit erster Staat im Jahr 2007 ein mobiles Bezahlsystem Namens M-Pesa flächendeckend ein. Viele Kenianer besitzen kein Bankkonto und und auch Geldautomaten gibt es in weiten Teilen Afrikas in viel geringerer Zahl als etwa in Europa. Dies wiederum hemmt die innerstaatliche finanzielle und damit wirtschaftliche Aktivität. M-Pesa erlaubt es den Bürgern, per SMS Geldtransfers auch in die entlegensten Gebiete vorzunehmen und dabei kleine lokale Einzahl- und Auszahlstationen zu nutzen.

Über die verschiedenen mobilen Geldplattformen des Kontinents werden pro Monat mehr Transaktionen abgewickelt als über PayPal. So waren es allein im Juni 2012 4,6 Milliarden Dollar. Zwischenzeitlich wird die entsprechende Innovation auch in anderen Staaten, vor allem in Südamerika und Asien genutzt, wo oftmals ähnliche Bedingungen vorherrschen.

Auf dem gesamten Kontinent ist das Bezahlen per „Handy“ sehr beliebt. 52 Prozent aller weltweiten Transaktionen dieser Art werden in Afrika abgewickelt. Dies wiederum führt zu einer Belebung wirtschaftlicher Aktivität. Auch dies mag ein Grund dafür sein, dass sich von den weltweit zehn am schnellsten wachsenden Volkswirtschaften sieben in Afrika befinden.


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Geronimo
Geronimo
7 Jahre zuvor

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