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BARGELD – Indien: Regierung will weitgehende Abschaffung des Bargelds

Die indische Regierung drängt die Bürger, ihre Geldgeschäfte fortan digital abzuwickeln. Der Weg in eine bargeldlose Gesellschaft sei das Ziel. Die Bürger gehen jedoch auf die Barrikaden.

Protest gegen die Bargeld-Abschaffung in Bangalore. (Foto: dpa)

Proteste gegen die Bargeldreform in Neu Delhi. (Foto: dpa)

Der indische Premierminister Narendra Modi hat die Bürger des Landes dazu aufgerufen, ihre Geldgeschäfte vermehrt bargeldlos abzuwickeln, berichtet der englischsprachige Dienst von Reuters. Dadurch sei es leichter, das im Zuge des überraschend eingeführten Umtausches der 500-Rupien-Noten und der 1000-Rupien-Noten entstandene Chaos zu umgehen. Im Zuge der Umstellung der großen Banknoten kommt es seit Wochen zu Schlägereien und langen Schlangen vor den Banken, weil der Nachschub nach neuen Geldscheinen zusammengebrochen ist.

Die Regierung in Neu Delhi gibt an, mit der Reform den Schwarzhandel sowie Geldwäsche und Korruption bekämpfen zu wollen.

Bemerkenswert ist die zeitliche Verbindung zwischen der mangelhaft umgesetzten Bargeldreform einerseits und dem Aufruf Modis, eine „bargeldlose Gesellschaft“ anzustreben. „Ich möchte meinen kleinen Brüdern und Schwestern im Handelsgewerbe sagen: Dies ist eure Chance, die digitale Welt zu betreten.“ Die Bürger sollten ihre Geldgeschäfte in digitaler Form tätigen. „Es ist wahr, eine hundertprozentig bargeldlose Gesellschaft ist nicht möglich. Aber warum machen wir nicht den ersten Schritt hin zu einer Gesellschaft, in der weniger Bargeld verwendet wird? Wir können schrittweise von einer wenig Bargeld gebrauchenden Gesellschaft zu einer bargeldlosen Gesellschaft werden.“

Bemerkenswert ist auch, dass der Präsident der Kreditkartengesellschaft Mastercard in Südasien die Bargeldreform in Indien als Teil einer Digitalstrategie der Regierung versteht. Der Vorstoß Modis sei „ein wichtiger Schritt, um Indien als globalen Führer im Bereich der bargeldlosen und digitalen Wirtschaft zu positionieren“, wird er von Bloomberg zitiert.

Die Vorstöße für eine Abschaffung oder Einschränkung der Bargeld-Verwendung nehmen seit einigen Jahren weltweit merklich zu.

Mehr als 90 Prozent aller Käufe in Indien werden wahrscheinlich mit Bargeld abgewickelt. Auch ein Smartphone-Boom in den vergangenen Jahren konnte daran nichts ändern. Modi rief junge, technikaffine Menschen dazu auf, ihren Mitbürgern die Vorteile digitaler Transaktionen aufzuzeigen.

Quelle: Deutsche Wirtschafts Nachrichten vom 30.11.2016

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