SPD-Chef Gabriel beklagt Political Correctness und Gendersprech

 

SPD-Chef Sigmar Gabriel Sigmar Gabriel: Foto: dpa

SPD-Chef Sigmar Gabriel Sigmar Gabriel: Foto: dpa

BERLIN. SPD-Chef Sigmar Gabriel hat Abgeordneten seiner Partei geraten, im Gespräch mit Bürgern weniger Distanz und Abgehobenheit an den Tag zu legen. So könne die Kluft zwischen Politik und Bürgern verringert werden. Im Dialog mit den Bürgern gebe es zu viel „kulturelle Distanz“ und Political Correctness, beklagte Gabriel laut einem Bericht der Nachrichtenagentur dpa während einer Sitzung der SPD-Bundestagsfraktion. Solche „kulturellen Distanzen“ seien teilweise entstanden, ohne daß dies jemand gewollt habe.

Auch dadurch seien manche Erfolge der SPD verschütt gegangen. Die SPD müsse im Bundestagswahlkampf darauf achten, die Menschen mit ihren jeweiligen eigenen Lebensvorstellungen nicht aus dem Blick zu verlieren – „auch wenn sie nicht in den Berliner Mainstream passen“.

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Die Abgeordneten sollten sich laut Gabriel vorstellen, wie bei einer Veranstaltung beispielsweise ein Mann aufstehe und sage, er schaue gern RTL. In politischen Diskussionen sei dann immer schnell der Vorwurf des „Unterschichtenfernsehens“ zur Hand. Sage der Mann dann noch „Ausländer“ statt „Mensch mit Migrationshintergrund“, sei die Empörung groß, weil dies nicht dem Gendersprechgebrauch entspreche.

Kiyak: „Political Correctness kann man nicht übertreiben“

In einer Kolumne für die Zeit hielt die Publizistin Mely Kiyak Gabriel und anderen, die über zu viel politische Korrektheit klagten, entgegen: „Political Correctness kann man weder überziehen noch übertreiben.“ Jemandem, der niemals die Erfahrung von Diskriminierung oder Rassismus gemacht habe, stehe es nicht zu, zu bestimmen, wann es genug ist mit Antirassismus.

Political Correctness sei eine Chiffre für eine über Jahrzehnte dauernde Anstrengung, die Zivilisation und ihre Werte als Errungenschaft zu betrachten, an der nichtweiße Menschen genauso einen Anteil tragen wie weiße, erläuterte Kiyak. Sich politisch korrekt zu verhalten, bedeute, die Komplexität von Gesellschaft als gegeben und normal zu betrachten und sie nicht fortwährend für politische Zwecke zu denunzieren und zu instrumentalisieren. „Wer das nicht kann oder will, der reagiert aggressiv darauf“, erläuterte die Journalistin das Verhalten von PC-Kritikern.

„Genug mit dem ekelhaften und dummen Geschwätz“

„Wenn Politiker in Zeiten von brennenden Asylheimen und Angriffen auf Minderheiten fordern, es müsse erlaubt sein, offen Probleme der Integration zu benennen, dann wird es düster und unverschämt: Wir haben in Deutschland viele Probleme, aber sicher keines damit, daß man sich nicht jederzeit rassistisch, widerwärtig und primitiv im öffentlichen Raum äußern dürfe. Die öffentlichen Talkshows wären ohne die permanente Infragestellung von Minderheiten und ihrer angeblichen Integrationsfähigkeit aufgeschmissen.“

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Mutig wäre es vielmehr, wenn einer auf den Tisch hauen und sagen würde: „Genug mit dem ekelhaften, dummen und unaufgeklärten Geschwätz über die Fremden, die Ausländer, Schwulen, Muslime oder Flüchtlinge.“ Deutschland fehle der Mut für Aufklärung, Anstand und Eleganz im Umgang mit Mitmenschen. Es sei nämlich eine Ehre, in Sprache und Handeln politisch, ökonomisch, sozial und einfach menschlich korrekt zu sein. (krk)

Quelle: Junge Freiheit vom 30.11.2016

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Michael Meinel
Michael Meinel
7 Jahre zuvor

Man merkt daseine Wahl in´s Haus steht – es wird soviel geheuchelt wie noch nie !

Schmid von Kochel
Schmid von Kochel
7 Jahre zuvor

Seine Schleimspur reicht von Garmisch-Patenkirchen bis Kiel, weitere Kommentare sind überflüssig.

Birgit
Birgit
7 Jahre zuvor

Es ist zu spät Herr Gabriel. Sie haben zu viel zerdeppert. Erst wollten Sie nicht vernünftig reden und diskutieren, nun wollen wir nicht mehr. Ihr Angebot wird nicht angenommen.

Ulrike
Ulrike
7 Jahre zuvor

Jagt den fetten Kerl endlich in die Wüste. Die Scheinheiligkeit von dem ist nicht auszuhalten.

Illo
Illo
7 Jahre zuvor

„Im Dialog mit den Bürgern gebe es zu viel „kulturelle Distanz““

Dieser Prolet Gabriel spricht von kultureller Distanz.
Die ist wohl vorhanden, aber in anderer Richtung.