Acht Gewehre und drei Pistolen sind bei einem sogenannten Reichsbürger in Neufahrn (Lkr. Landshut) beschlagnahmt worden. Nach BR-Informationen ist der 75-Jährige für die Behörden kein Unbekannter: 2003 wurden ihm schon einmal seine Waffen entzogen.
Der Verlust seiner Waffen war damals aber nur vorübergehend: Vor Gericht erstritt sich der Mann seine Waffen wieder zurück. Danach wurde es ruhig um den ehemaligen Landwirt und Jäger.
Unterlagen nach Gesetz von 1913 beantragt
Nun geriet der Mann wieder in das Visier der Behörden, weil er nach den derzeit vorliegenden Erkenntnissen der sogenannten Reichsbürger-Bewegung nahe steht. Er hatte bei den Behörden Unterlagen nach dem Reichs- und Staatsangehörigkeitsgesetz aus dem Jahr 1913 beantragt.
Außerdem hatte er gegenüber Polizeibeamten erklärt, er gehe „jetzt zu den Reichsbürgern“. Das Landratsamt Landshut hatte daraufhin die waffenrechtliche Eignung und Zuverlässigkeit des Neufahrners überprüft und beim Verwaltungsgericht Regensburg entsprechende Beschlüsse erwirkt.
Von Sicherheitsbehörden übersehen?
Das Innenministerium hatte den Mann offenbar nicht auf dem Zettel. Denn erst vor wenigen Tagen hatte die Behörde erklärt, dass keiner der rund 100 Reichsbürger-Sympathisanten aus Niederbayern eine Erlaubnis für scharfe Schusswaffen habe. Lediglich 40 Personen hätten einen kleinen Waffenschein, der zum Gebrauch von Schreckschusswaffen berechtigt.
Ermittlungen laufen
Neben den Gewehren und Pistolen entdeckten die Einsatzkräfte auch eine größere Menge Munition bei dem 75-Jährigen. Auch einige genehmigungsfreie Gas-Pistolen wurden sichergestellt. Gegen den Mann werde wegen des Verdachts des illegalen Waffenbesitzes ermittelt.
Quelle: Bayerischer Rundfunk vom 07.12.2016