Wie amerikanische Konzerne mit deutschen Medien und Bloggern umgehen – Facebook blockiert Deutsche Online-Zeitung

 

Im Rahmen eines Willküraktes oder weil man kritische alternative Medien bei den Eliten nicht liebt, wurden in der Nacht zum Mittwoch die Deutschen Wirtschafts Nachrichten von Facebook geblockt.

Die Redakteure der Deutsche Wirtschafts Nachrichten wissen nicht warum und sind sich auch keiner Schuld bewusst.

Facebook blockiert die DWN. Screenshot: 14.12.2016

Facebook blockiert die DWN. Screenshot: 14.12.2016


Amerikanische Konzerne entscheiden neuerdings was der Leser lesen soll und was man nicht lesen möchte. Bis zu Orwells 1984 scheint es immer weniger weit zu sein. Willkür-Aktionen von Facebook, Löschungen von alternativen Filmbeiträgen, unter oft wenig erklärbaren Gründen auf youtube, Blockierungen von unangenehmen Wahrheiten auf Twitter die nicht gefallen, das scheint die neue Welt des High-Tech-Zeitalters zu sein.

Die Meinungsfreiheit und Pressefreiheit wird plötzlich kein schützenswertes Gut mehr, wenn es den Eliten und Meinungsmonopolisten nicht passt.

Zuletzt hat man in der Türkei die sozialen Netzwerke gleich tageweise gesperrt, weil es einem Staatspräsidenten Erdogan nicht gefiel, wenn seine Bürger kommunizieren und über soziale Netzwerke Verabredungen zu Demonstrationen treffen.

Jüngst wurde eine Journalistin auf Facebook gebloggt, weil sie Informationen über eine sexuelle Nötigung durch einen Asylbewerber offenbarte. Weil dies der Zensurkommission der deutschen Regierungselite, um die ehmalige Stasi-Mitarbeiterin, Anetta Kahane alias »IM Victoria«, nicht gefiel wurde ihr der Account gesperrt.

Diesmal traf es die DWN-Redaktion, die in der Nacht zum Mittwoch von dem US-Netzwerk blockiert wurde. Die Redakteure können keine Artikel mehr auf Facebook posten – es erscheint die Mitteilung:

„Der Inhalt, den du teilen willst, enthält einen Link, der von unserem Sicherheitssystem als unsicher eingestuft wird:

Bitte entferne den Link, um fortzufahren.
Sollten wir deiner Meinung nach einen Fehler gemacht haben, dann teile uns das mit.“

So erging es schon einer Reihe von Journalisten und Bloggern weltweit.

Facebook lässt seine Inhalte in Deutschland im Auftrag der Bundesregierung durch Bertelsmann kontrollieren. Die deutschen Wirtschafts Nachrichten wurden von der Blockade nicht informiert. Der Hinweis mit „unsicher“ kann sich nur auf deren Inhalte beziehen – die DWN verwendet die besonders sicher https-Variante. Immerhin: Andere User dürfen die Artikel noch teilen.

Es ist ja offiziell und rechtlich keine Attacke auf die Meinungsfreiheit. Denn der große Nachteil der sozialen Netzwerke ist es ist das Recht von Facebook & Co, den Vorgaben der Bundesregierung oder von wem auch immer zu folgen – die Seite ist privat und kann daher ausschließen, wen sie will.

Allerdings hat das ganze natürlich den Nachteil: Facebook zerstört gleichzeitig in rasantem Tempo die wirtschaftliche Grundlage von kritischen und unabhängigen Medien.

US-Plattformen wie Facebook und Google haben das klassische Werbemodell weitgehend außer Kraft gesetzt. Das hat mehrere Gründe:

Die US-Konzerne schöpfen schon jetzt den größten Teil des Wachstums in der Online-Werbung ab. Facebook und Google kennen keine Trennung von Werbung und redaktionellen Inhalten. Aufgrund ihres undurchschaubaren Systems von „Algorithmen“ sind sie in der Lage, ihre Leser hemmungslos zu manipulieren und sich vielen kommerziellen und politischen Interessenten als „Werbeplattform“ anzubieten.

Auch Amazon verschafft sich Vorteile darüber, dass es Bücher kostenlos versendet, während online-Buchandlungen oder Einzelverleger nur über Porto berechnen die Amazon-Strukturen nutzen können. Dadurch hat man einen Wettbewerbsvorteil, denn jeder der sparen will bestellt dann natürlich über die angebotene Porto-frei-Variante.

So wird die online-Werbewelt völlig umgekrempelt. Monopolisten verschaffen sich Wettbewerbsvorteile und kontrollieren was dem Nutzer und Leser präsentiert wird.

Vielen Unternehmen kommt dies allerdings auf andere Art zugute: Sie können ihre Werbebotschaften in scheinbar unverdächtige Postings verstecken oder sich bei Google in den Suchergebnissen nach oben manipulieren. Davon machen nach Informationen der Deutschen Wirtschafts Nachrichten auch die öffentlich-rechtlichen Sender massivst Gebrauch.

In der Praxis heißt das: Rundfunk-Gebühren aus Deutschland gehen an US-Konzerne, damit die öffentlich-rechtlichen Medien in den Suchergebnissen vor den unabhängigen Medien und Bloggern stehen.

Besatzungsrecht-Amazon

Blogs werden beim Google-News-Ranking seit ca. 2 Jahren überhaupt nicht mehr berücksichtigt und alternative Medien durch hinten anstehen benachteiligt.

Die Eliten versuchen über diese neu geschaffenen Varianten sich wieder das Meinungsmonopol zu sichern und die Alternativen Medien als Statisten auf die hinteren Plätze zu verweisen.

Ein weiterer Trend besteht darin, dass gekaufte Medien den rein journalistischen Medien direkt Konkurrenz machen. So ist die Werbeagentur WPP beim US-Magazin Vice eingestiegen. Dadurch hat die WPP die Möglichkeit, ihre Werbekunden auf ihr eigenes „Produkt“ umzuleiten. WPP wiederum ist die Muttergesellschaft der Werbeagentur Scholz & Friends – die Agentur ist in den vergangenen Tagen in Verruf geraten, weil einer ihrer Mitarbeiter kritische Websites wie jene von Henryk Broder oder Roland Tichy denunziert hat. Broder hat dem Vernehmen nach erhebliche Anzeigenumsätze verloren.

Zu den öffentlich-rechtlichen Sendern werden wir an dieser Stelle in den kommenden Tagen noch konkret zu sprechen kommen, weil wir einen besonders krassen Fall einer Fälschung entdeckt haben, die gezielt zur Denunziation der DWN eingesetzt wurde. Diese hat rechtliche Schritte gegen den Sender eingeleitet. Es ist nicht hinnehmbar, dass mit Gebühren ausgestattete Sender das Geld der Beitragszahler verwenden dürfen, um freie Medien mit plump fabrizierten Beiträgen zu bekämpfen. Sie werden staunen, wie dreist ein Sender gegen die online-Zeitung DWN agitiert hat!

Das Geschäftsmodell einiger Alternativ-Medien kommt für die DWN und die Masse der alternativen Medien nicht in Frage: Sie finanzieren sich, indem sie Texte als verkaufsfördernde Maßnahmen für Bücher, Magazine, Events oder politischen Aktivismus verkaufen. Auch viele NGOs machen scheinbar journalistische Angebote, um darüber ihr Kerngeschäft – politische Kampagnen – zu fördern.

Twitter, Facebook und Google bieten allen möglichen Interessensgruppen zahlreiche Möglichkeiten der Desinformation und der Manipulation: Geheimdienste, Lobbyisten, Parteien, Unternehmen, Verbände, Staaten und Spekulanten betreiben Accounts, die scheinbar informieren, tatsächlich jedoch der blanken Manipulation dienen. Auch dieses Modell zerstört das klassische Werbemodell, weil es für ein Unternehmen heute leicht möglich ist, über einen scheinbar „journalistischen“ Kanal das Feld für kommerzielle Interessen zu bereiten.

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Diese Entwicklung hat zu einem dramatischen Rückgang der Online-Werbung bei allen kritisch-journalistischen Produkten geführt. Es ist für den Werbetreibenden billiger und effizienter, sein Publikum über verdeckte Kanäle anzusprechen.

Diese Möglichkeit hat bei vielen Unternehmen dazu geführt, ihren Druck auf die redaktionelle Berichterstattung der klassischen Medien zu erhöhen: Als die DWN vor einigen Jahren einmal kritisch über die verstaatlichte Commerzbank schrieben, hat die Bank am nächsten Tag die Werbung gestrichen. Der Verlust für die DWN war dadurch über mehrere Jahre erheblich und geht in die hunderttausende Euro. Der Schaden kann in solchen Fällen natürlich nicht eingeklagt werden, weil sich die Schädiger in solchen Fällen stets hinter scheinbar formalen Argumenten verstecken können. Auch in jüngster Zeit müssen wir beobachten, dass anonyme Denunzianten bei DWN-Werbekunden oder Kopp-online-Kunden anrufen und sie auffordern, nicht auf solchen Seiten zu werben. Die alternativen Medien können sich gegen solch üble Praktiken kaum wehren. Sie haben dadurch erhebliche Verluste hinnehmen müssen.

Auch den Blog staseve.eu traf es vor kurzem, als ein großer Werbebetreiber für Affilate-Werbung einfach die Vereinbarung aufkündigte, ohne eine Begründung dazu abzugeben.

Ein weiteres Werbeformat steht alternativen Medien nicht offen: Viele Bundesministerien, öffentliche Stellen und Parteien verwenden Steuergelder, um Werbung zu schalten. Eine öffentliche, transparente Ausschreibung findet dabei nicht statt. Es ist für kritische Medien, wie z.B. die DWN, alternative Medien und Blogs, so gut wie unmöglich, an solche Etats zu kommen. Auch hier gibt es keinen Weg, eine leistungsgerechte und marktkonforme Verwendung der Steuergelder durchzusetzen: Staatliche Stellen reagieren in der Regel mit totaler Gesprächsverweigerung – von Buchungen ganz zu schweigen.

Auch werden kritische Medien oft auch noch blockiert, wenn sie selbst investieren. Dies traf z.B. Kopp-online und den Kopp-Verlag, als die Deutsche Bahn es ablehnte, dass ihre Werbeflächen gemietet werden konnten.

Hinzu kommt ein ganz neuer Trend: Kritische Internet-Medien laufen in Zukunft Gefahr, über eine neue EU-Richtlinie „reguliert“ zu werden. Die Bundesregierung hat sogenannten „Falschmeldungen“ den Kampf angesagt. Es ist durchaus vorstellbar, dass eine Regierung in Zukunft kritische Berichterstattung als „Terrorismus“ einstuft. Eine entsprechende Befürchtung ist mittlerweile nicht mehr von der Hand zu weisen, wie die Kritik an der neuen Richtlinie von Menschenrechtsorganisationen zeigt.

All diese Umstände stellen die Medien – und es betrifft alle Alternativen Medien und Blogs – vor die zentrale Frage: Gibt es eine Nachfrage für deren Angebot? Diese richten diese Frage ganz offen an Sie, liebe Leserinnen und Leser: Sie sind die einzigen, die wirklich ein Interesse an einer gedeihlichen Zukunft Alternativer Medien und Blogs haben, die kritisch und völlig unabhängig berichten.

Nutzen Sie deshalb deren Werbebanner, kaufen Sie Abos von Alternativen Medien oder spenden Sie an alternative Blogs, damit diese erfolgreich weiterarbeiten und eine gute Berichterstattung vornehmen können.

Quelle: Nachrichtenagentur ADN (SMAD-Lizenz-Nr. 101 v. 10.10.46) vom 15.12.2016

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Ulrike
Ulrike
7 Jahre zuvor

Haha vielleicht wachen jetzt mal ein paar Deppen auf.