UN-Generalsekretär António Guterres – Ein Mann der Tat vor gewaltigen Aufgaben

António Guterres gilt als „Macher“ – ein Charakterzug, der ihm in seinem neuen Amt als UN-Generalsekretär hilfreich sein könnte. Schließlich liegen zahlreiche Aufgaben vor ihm und der Staatengemeinschaft. Der 67-jährige Portugiese will sie mit seiner langjährigen politischen Erfahrung angehen.

António Guterres
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Von Utopien hält António Guterres nicht viel: „Wenn man nicht an Größenwahn leidet, weiß man, dass man nicht versuchen kann, die Menschheit sozusagen zu retten“, sagt der Portugiese. Verbesserungen will der 67-Jährige trotzdem erreichen. Als Nachfolger von Ban Ki Moon als UN-Generalsekretär kann ihm das vor allem durch eines gelingen: Worte.

António Guterres kann mit Worten umgehen. Neben Portugiesisch spricht er auch Englisch, Französisch und Spanisch. Doch er ist nicht nur ein Mann der Worte, sondern auch einer der Taten. Der gelernte Ingenieur, der zweifache Familienvater und der ehemalige Ministerpräsident Portugals blickt auf eine lange Karriere zurück, die nun an der Spitze der UN ihre Fortsetzung findet.

Eine facettenreiche Karriere

Am 30. April 1949 nahe Lissabon geboren, interessiert sich António Guterres früh für Politik: 1974 tritt er kurz nach der portugiesischen „Nelkenrevolution“ in die Sozialistische Partei PSP ein. 1976 wird er in das erste Parlament seines Landes nach der Diktatur gewählt. Den Höhepunkt seiner politischen Karriere im Inland erreicht Guterres 1995. Er wird Ministerpräsident, bekleidet das Amt bis ins Jahr 2002.

Drei Jahre später steht Guterres an der Spitze des UN-Flüchtlingshilfswerkes UNHCR und damit vor einer immer größer werdenden Herausforderung: Die Zahl der Menschen, die weltweit auf der Flucht sind, steigt an – auf eine kaum vorstellbare Zahl von 65 Millionen. Schon in dieser Funktion bleiben Guterres vor allem Worte: Immer wieder kritisiert er die Unfähigkeit der Europäischen Union. Die weltweite Entwicklung nachhaltig zu beeinflussen, gelingt ihm damit aber nicht. Stattdessen baut er die in Genf ansässige Behörde um. Er verringert den Verwaltungsapparat um ein Drittel, versucht die Flexibilität der Organisation zu steigern.

An der Spitze des UN-Apparates

In seiner politischen Karriere wird Guterres immer wieder auch als portugiesischer Präsident ins Spiel gebracht. Doch er lehnt ab, mag nach eigenen Angaben lieber „Dinge, die dazu zwingen, ständig zu intervenieren“.

Der UN-Sicherheitsrat im UN-Hauptquartier in New York
Der UN-Sicherheitsrat im UN-Hauptquartier in New York.Bildrechte: dpa

Dies will er nun vor allem auch innerhalb der UN. Als Generalsekretär von 193 Mitgliedsstaaten und damit an der Spitze eines 44.000 Mitarbeiter beschäftigenden Apparates will er Änderungen bewirken. Die UNO solle effizienter werden. Vor allem müsse sie Unzulänglichkeiten anerkennen und ihre Funktionsweise ändern. Drei Frauen, die ihn dabei unterstützen sollen, hat Guterres bereits benannt: Die nigerianische Umweltministerin Amina Mohammed soll seine Stellvertreterin werden, die Brasilianerin Maria Luiza Ribeiro Viotti seine Stabschefin. Als Sonderberatin für politische Angelegenheiten hat er die Südkoreanerin Kyung Wha Kang ernannt.

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Ich will die Menschheit nicht retten, ich will aber all das machen, was in meiner Macht steht, um Verbesserungen zu erreichen.

António Guterres

Weltweise Krisen

Zu Guterres wichtigsten Aufgaben als UN-Generalsekretär wird auch eine frühere Aufgabe von ihm gehören: die weltweite Flüchtlingskrise. Konflikte in Afrika könnten weiter Hunderttausende auf den Weg nach Europa treiben. Auch der Syrien-Krieg zwingt Menschen zur Flucht und ist zugleich die nächste große Aufgabe des UN-Generalsekretärs.

Syrische Soldaten laufen durch Aleppo.
Der Krieg in Syrien ist einer zahlreicher Konflikte, die Guterres beschäftigen werden.Bildrechte: dpa

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Guterres bezeichnete den inzwischen länger als fünf Jahre andauernden Krieg in Syrien als „Krebsgeschwür von internationalem Ausmaß“. Nicht nur das syrische Volk leide darunter. Vielmehr sei der Konflikt zu einer globalen Gefahr geworden. Auch innerhalb der UN hinterließ der Krieg Spuren: Eine einheitliche Lösung für den Konflikt fanden die Mitglieder bislang nicht. Hinzu kommt etwa auch der Konflikt in der Ostukraine. Noch immer missachten prorussische Rebellen und Regierungstruppen wieder und wieder die Waffenruhe. 10.000 Menschen kamen bereits ums Leben.

Auch die Beziehung zum künftigen US-Präsidenten gilt es für Guterres zügig zu definieren. Schließlich ist Donald Trump der Ansicht, die UNO schaffe mehr Probleme als sie löse. Generell scheint Trump die USA wieder mehr auf sich selbst konzentrieren zu wollen. Dies ist ein Gedanke, der der Philosophie von Guterres entgegenstehen könnte. Versucht er doch, die Probleme gemeinsam anzugehen. Zumindest, so Guterres, wolle er sich so schnell wie möglich mit dem künftigen US-Präsidenten treffen.

Quelle: MDR vom 03.01.2017

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