EU-Beitritt Albaniens über Vereinigung mit Kosovo: Erpressung oder fester Plan?

A Kosovo Albanian man sells flags in Pristina on February 16, 2011 in preparation for the third anniversary of Kosovo's declaration of independence

© AFP 2017/ ARMEND NIMANI

Die Vereinigung Albaniens mit Kosovo ist eine mögliche Alternative für die geschlossene EU-Tür, sagte der albanische Premier Edi Rama am Dienstag im Gespräch mit dem Portal Politico. Ob dies nun eine Erpressung oder ein ausgewogener politischer Plan sei, klärt Sputnik mit dem Chef des „Albanerverbandes in Serbien“, Demo Berisa, auf.

Das serbische Außenministerium hat eine solche Rhetorik von Rama bereits als großalbanische Bedrohung für die ganze Region und Europa bezeichnet. Aus Kosovo gab es auch Reaktionen. In einem lokalen Fernsehsender bezeichnete der kosovarische Premierminister Isa Mustafa die Aussage von Rama als „populistisch“. Dabei sagte er aber auch einen doppelsinnigen Satz.

„Wenn wir in die EU nicht durch die Tür aufgenommen werden, dann werden wir durch ein Fenster eintreten“, so Mustafa.

Inzwischen ist der Grund für diese Äußerung von Rama ziemlich einfach — vor den Parlamentswahlen sind weniger als zwei Monate geblieben. Die Opposition weigert sich daran teilzunehmen, bis Rama nicht zurücktritt.

Demo Berisa, ehemaliger Offizier der jugoslawischen Streitkräfte und Vorsitzender des „Albanerverbandes in Serbien“ sagte dazu, mit dieser „explosionsgefährlichen“ Äußerung wolle Rama die EU unter Druck setzen.

„Rama versucht, auf zwei Stühlen zu sitzen. Einerseits fördert er die Idee des EU-Beitritts, andererseits arbeitet er ernsthaft daran, Bedingungen für die Bildung eines ‚Großalbaniens‘ zu schaffen. In Albanien selbst unterstützt man diese Idee nicht, deswegen stützt er sich auf die Diaspora und hofft, dass  diese Rhetorik ihm helfen wird, seine Macht zu behalten“, so Berisa.

 

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Die Meinung von Rama könne nicht als Meinung des ganzen albanischen Volkes wahrgenommen werden, denn er werde nicht als dessen Anführer akzeptiert, so Berisa weiter.Ihm zufolge appellieren alle Staatchefs an Nationalismus, wenn demokratische Methoden nicht mehr ausreichend seien. Demnach unternehme Rama derzeit alles, um sein Amt zu bewahren, denn sein Sessel sei wackelig. Es sei höchstwahrscheinlich, dass er die Wahl verlieren werde.

Die Parlamentswahlen in Albanien  finden am 18. Juni statt. Danach können Verhandlungen über eine Mitgliedschaft Albaniens in der EU beginnen. Laut Medien haben internationale Wahlbeobachter die Wahlen im postkommunistischen Albanien nie als frei und transparent bewertet.

Quelle: Sputnik vom 19.04.2017

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