„Abartige Zustände“: Viele Schüler in NRW wissen nicht, wie man eine Toilette richtig benutzt

POLITIK
18/12/2017 14:40 CET | Aktualisiert vor 16 Stunden

“Die Hälfte der Klasse macht mehr als zwei Fehler“

Wände, von denen der Putz abblättert, geplatzte Rohre, deren Inhalt durch die Decke sifft. Und dann ist da der beißende Gestank nach Urin und Kot.

Deutsche #Schultoiletten geben in vielen Fällen ein schlimmes Bild ab. Kaum eine Woche vergeht, in der nicht Eltern protestieren, weil die Situation für ihre Kinder nicht mehr zumutbar ist.

Gründe für den unappetitlichen Zustand gibt es viele: Zu wenig Reinigungskräfte, schlechte Bauplanung, veraltete Gebäude. Aber immer öfter liegt es auch daran, dass die Schüler offenbar gar nicht wissen, wie sie eine #Toilette richtig benutzen.

In einigen Schulen in Nordrhein-Westfalen gibt es deswegen jetzt Tests und Arbeitsblätter, um den Kindern beizubringen, wie man richtig auf die Toilette geht. Das berichtet der “Kölner Stadt-Anzeiger”.

“Die Hälfte der Klasse macht mehr als zwei Fehler”

Jede Stadt geht dabei anders vor.

In #Köln müssen die Kinder bei einem Test zum Beispiel zehn Bilder in richtiger Reihenfolge ordnen. Wann öffnet man die Toilette, wann setzt man sich drauf, wann wischt man ab. Dinge, die eigentlich selbstverständlich sein sollten.

Doch das sind sie offenbar nicht. “Die Hälfte der Klasse macht mehr als zwei Fehler“, sagt Angela Kool gegenüber dem “Kölner Stadt-Anzeiger”. Sie ist die offizielle Reinigungsberaterin der #Stadt Köln für Schulklos.

Kools Dienste sind sehr gefragt. Denn: Die Schulen sind am Limit.

Früher beriet Kool vor allem Schulleitungen darin, wie man den verdreckten Toiletten Herr werden kann. Mittlerweile ist sie auch als “Nothelferin” in den Schulklassen unterwegs.

Die Eltern reden von “abartigen Zuständen”

Das ihre Dienste dringend notwendig sind, zeigt zum Beispiel der Fall der #Rodenkirchener Grüngürtelschule. Der “Kölner Stadt-Anzeiger” berichtet, dass dort Kinder in verkrustete Trockenurinale auf den Boden urinieren. Die Eltern reden von “abartigen Zuständen.”

Das Schulpersonal in #NRW weiß schon längst nicht mehr weiter, das Land soll Abhilfe schaffen. Mit dem Projekt “Gute Schule 2020” sollten mit 2 Milliarden Euro eigentlich die maroden Schulgebäude renoviert werden: Doch weil die Sanitäranlagen so katastrophal sind, geht das Geld häufig zuerst in deren Sanierung.

Das Programm wird daher mittlerweile auch spöttisch “Gute Toilette” genannt.

Auch das wird kaum reichen.

Wie der “Kölner Stadt-Anzeiger” berichtet, seien die Toiletten so schnellwieder verdreckt, dass der Schulausschuss bereits darüber beraten hat, die Anzahl der Reinigungen zu verdoppeln.

Doch das kostet eine Menge Geld. Eine Million würde es allein die Stadt Köln kosten, die Schultoiletten zweimal am Tag reinigen zu lassen.

Hausaufgabenfrei für richtige Toilettenbenutzung

Neben dem Projekt in Köln gibt es auch an vielen anderen Schulen Toiletten-Aufklärungsarbeit. So gibt es in Essen zum Beispiel das Projekt “#Hygiene als pädagogischer Auftrag”.

Wie die “Welt” berichtet, werden Schüler an einigen Schulen sogar für die “richtige” Nutzung der Toiletten mit hausaufgabenfrei belohnt.

Andere Schulen haben eine Toiletten-AG, wieder andere Schulen Vorhängeschlösser an den Toiletten angebracht. So soll sich klären lassen, welche Klasse für den Zustand welcher Toilette verantwortlich ist.

Ob das reicht, bezweifelt Kool. “Man kann nicht sagen, dass nur die Schüler schuld sind”, sagt die Reinigungsberaterin im “Kölner Stadt-Anzeiger”. Die Anlagen seien oft baulich einfach nicht in Ordnung und dazu komme, dass die Anzahl der Schüler an den Schulen enorm gestiegen sei.

So wird es wohl viel Zeit und Geld brauchen, bis es praktikable Lösungen gibt. Bis dahin müssen Arbeitsblätter das Schlimmste verhindern.

Quelle: Huffington Post vom 18.12.2017

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Ulrike
Ulrike
6 Jahre zuvor

Das Pack kann nicht mal richtig scheissen – traurig aber wahr. Was will man mit solchen Individuen anfangen?