Bozen/Wien. Der Koalitionsvertrag der neuen schwarz-blauen Regierung in #Österreich sieht noch ein besonderes „Schmankerl“ vor: #Süd-Tiroler sollen künftig auch die #österreichische Staatsbürgerschaft erhalten können – diese Forderung hatten Vertreter der Südtiroler Volksgruppe viele Jahre lang an Wien gerichtet.

Wörtlich heißt es dazu im Koalitionsvertrag: „Im Geiste der europäischen Integration und der Förderung einer immer engeren Union der Bürgerinnen und Bürger der Mitgliedsstaaten wird in Aussicht genommen, den Angehörigen der Volksgruppen deutscher und ladinischer Muttersprache in #Südtirol, für die Österreich auf Grundlage des Pariser Vertrages und der nachfolgenden späteren Praxis die Schutzfunktion ausübt, die Möglichkeit einzuräumen, zusätzlich zur italienischen Staatsbürgerschaft die österreichische Staatsbürgerschaft zu erwerben.“

Demzufolge können nun ab sofort die gesetzlichen Voraussetzungen geschaffen werden, damit auch die Süd-Tiroler wieder als Österreicher anerkannt werden können. Der Bozener Landtagsabgeordnete Sven Knoll von der „Süd-Tiroler Freiheit“ kommentierte dazu: „Für Süd-Tirol öffnet sich dadurch ein historisches Fenster von unschätzbarem Wert.“

Vertreter der Südtiroler Volksgruppe weisen darauf hin, daß sich die doppelte Staatsbürgerschaften im internationalen Vergleich vor allem als Mittel des Minderheitenschutzes weltweit bewährt habe. „Für Süd-Tirol wäre die Wiedererlangung der österreichischen Staatsbürgerschaft nicht nur eine historische Wiedergutmachung, sondern vor allem eine Absicherung für die Zukunft“, unterstreicht der Landtagsabgeordnete Knoll. Man sei den neuen Koalitionspartnern in Wien außerordentlich dankbar. (mü)

Quelle: zuerst.de vom 19.12.2017