Russland hat eine Arbeitsgruppe in Syrien eingerichtet, in der die syrische Opposition vom Boden aus bei den Luftschlägen behilflich ist. Sollten tatsächlich signifikante Teile der syrischen Opposition zu den Russen übergelaufen sein, wäre das eine ziemliche Blamage für die US-Militärstrategen.
Zur Festlegung der Ziele für Luftangriffe in Syrien sei eine Arbeitsgruppe eingerichtet worden, sagte Kartapolow. Es bestehe eine „enge Zusammenarbeit“, mit der die Einsätze der syrischen Regierungsarmee und einer bisher zur Opposition gehörenden Rebellentruppe koordiniert würden. Diese „patriotischen Kräfte“ hätten nach vierjährigem Kampf gegen die Regierung die „Idee, einen souveränen Staat und geeinten Staat zu erhalten, über ihre politischen Ambitionen gestellt“, sagte Kartapolow. Dank der von den „Oppositionsvertretern“ genannten Koordinaten seien 24 Ziele in den Regionen Palmyra, Deir Essor, Ithrija und östlich von Aleppo angegriffen worden.
Russland hatte Ende September erstmals Ziele in Syrien angriffen. Nach Angaben der Regierung in Moskau zielen die Angriffe auf den IS und alle anderen terroristischen Gruppen. Das ist peinlich für die USA, denn sie kooperiert mit der zu al-Kaida gehörenden al-Nusra-Front.
Die USA hatten immer behauptet, eng mit der sogenannten Freien Syrischen Armee zusammenzuarbeiten. Diese ist allerdings seit Monaten wie vom Erdboden verschluckt. Russlands Außenminister Sergej Lawrow nannten die FSA ein „Phantom“, bat jedoch die USA um die Koordinaten der FSA, um nicht versehentlich die Verbündeten der USA zu bombardieren. Er hat nie Angaben aus Washington erhalten.
Sollen nun tatsächlich Oppositions-Gruppen zu den Russen übergelaufen seien, wäre das eine Schlappe für die US-Dienste und die Neocon-Strategen, die US-Präsident Barack Obama zu diesem Abenteuer gedrängt hatten. Obama selbst erklärte das Experiment, mit fremden Söldnern statt mit regulären Armeen zu kämpfen, kürzlich für gescheitert.
Quelle: Deutsche Wirtschafts Nachrichten vom 04.11.2015