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LKA-Beamter: Gewalt-Statistik geschönt – für den “zivilen Frieden”

LKA-Beamter: Gewalt-Statistik geschönt – für den “zivilen Frieden”

Hannover. Gewaltausbrüche in Asylantenheimen und Erstaufnahmeeinrichtungen beschäftigen Polizei und Helfer immer mehr. Doch über das wahre Ausmaß herrscht Unklarheit. Nun packt ein LKA-Mitarbeiter aus.

Der LKA-Beamte  spricht gegenüber der “Hannoverschen Allgemeinen Zeitung” (HAZ) Klartext. “Es gibt Anweisungen, unseren Interpretationsspielraum so zu nutzen, damit der zivile Frieden gewahrt bleibt”, so der Polizist. Er kritistiert, daß Fälle roher Gewalt heruntergespielt und verharmlost werden sollen, damit nicht zu viele Negativ-Schlagzeilen die Stimmung gegenüber “Flüchtlingen” endgültig kippen lassen könnten.

Der Kriminalbeamte fährt fort: “Es wird nicht gelogen, nichts vertuscht, aber es werden ganz bewußt Dinge weggelassen. Das ist das Problem.” Der ranghohe Beamte habe erst neulich mit seinem Innenminister über die Problematik gesprochen. “Es ging um die Vorarbeiten zur polizeilichen Kriminalitätsstatistik, um die Frage von auffälliger Straffälligkeit in und um Flüchtlingszentren. Man könne der Bevölkerung nicht zumuten, daß ein Ergebnis herauskomme, mit dem bestätigt werde, daß es eine Häufung von sexueller Gewalt, von schwerster Körperverletzung gebe”, berichtet der LKA-Mann gegenüber der HAZ.


Dieses Ergebnis sei politisch unerwünscht, so daß in den Behörden begonnen wurde die “Statistikfilter” anders zu setzen und Parameter zu verschieben. Beamten- und Polizeideutsch ließen es zu, daß durch Wortschöpfungen das wahre Ausmaß nur für “Insider” erkennbar sei. “Wir nutzen den Interpretationsspielraum so, daß der zivile Frieden gewahrt bleibt. (…) Man muß seinen Ermessensspielraum so ausnutzen, daß man nicht lügt, aber die Sensationsgeier kein Trittbrett erhalten.” (sp)

Quelle: zuerst.de vom 23.11.2015

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