Umfrage – Migranten wollen weniger Flüchtlinge in Deutschland

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02:20

 Flüchtlinge warten an der österreichisch-deutschen Grenze auf die Einreise

Flüchtlinge warten an der deutsch-österreichischen Grenze auf Einreise

Zugewanderte Deutsche stehen neuen Flüchtlingen ähnlich skeptisch gegenüber wie die Mehrheitsgesellschaft. Was sie sich über Generationen erarbeitet haben, wollen sie nun nicht unbedingt teilen.

Von Freia Peters

Laut einer Umfrage des Meinungsforschungsinstituts YouGov im Auftrag der „Welt am Sonntag“ finden 40 Prozent der Deutschen mit Zuwanderungsgeschichte, Deutschland solle weniger Flüchtlinge aufnehmen als derzeit (ohne Migrationshintergrund: 45 Prozent). 24 Prozent der Zuwanderer sagen sogar, es sollten gar keine Flüchtlinge mehr ins Land kommen (ohne Migrationshintergrund: 25 Prozent). Die Zahlen zwischen den deutschen Einwohnern mit und ohne Zuwanderungsgeschichte unterscheiden sich nicht signifikant voneinander.


Acht Prozent der Migranten sind dafür, mehr Flüchtlinge aufzunehmen (ohne Migrationshintergrund: sechs Prozent), 23 Prozent sagen, Deutschland solle gleich viele aufnehmen (ohne Migrationshintergrund: 20 Prozent).

Jeder fünfte deutsche Einwohner hat einen Migrationshintergrund, er selbst, seine Eltern oder Großeltern sind nach Deutschland eingewandert. Nur weil man die Erfahrung der Zuwanderung teilt, bedeutet das offensichtlich nicht bedingungsloses Wohlwollen gegenüber den neuen Zuzüglern. „Alle Einwanderer wissen natürlich, dass die Ressourcen knapp sind. Sie sind glücklich, wenn sie teilhaben können, und neigen wie die biodeutschen Einheimischen dazu zu fragen: Wird das nicht zu viel? Müssen wir teilen?“, sagte Wolfgang Kaschuba, Direktor des Berliner Instituts für empirische Integrations- und Migrationsforschung, der „Welt am Sonntag“.

Dass diejenigen, die schon länger hier sind, sich gegenüber den Neuankömmlingen nun abgrenzen, sei „ein interessanter, aber unbeabsichtigter Integrationseffekt“: „Immer wenn Fremde kommen, sind die, die vorher angekommen sind, weniger fremd.“

Quelle: Welt-online vom 29.11.2015

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