Der CDU-Außenpolitiker Norbert Röttgen hat Bundeskanzlerin Angela Merkel einen fehlenden Willen zur politischen Veränderung vorgeworfen. Wenn die CDU-Vorsitzende ihre Methode nicht ändere – was sie bislang nicht tue -, dann werde sich die Systemkrise verschärfen, sagte Röttgen in einem am Freitag vorab veröffentlichten Gespräch mit dem „Spiegel“.
Er sprach sich dabei für eine Begrenzung der Amtszeit für Kanzler aus.
Der frühere Bundesumweltminister und Vorsitzender der CDU in Nordrhein-Westfalen wurde von Merkel nach der verlorenen NRW-Landtagswahl 2012 entlassen.
Nun nimmt Röttgen offenbar Rache und sagte weiter, Deutschland erlebe seit einiger Zeit eine ernste Krise. Dass sich politisch etwas ändern müsse, sei mit Händen zugreifen. „Es passiert aber nichts“, fügte er hinzu. Die Politik müsse wieder gestalten. „Denn tun wir das nicht, wird es weiter dramatisch den Bach runtergehen.“
Der nächste Parteitag der CDU im Dezember werde entscheidend sein. Die Wahl von Ralph Brinkhaus zum neuen Chef der Unionsfraktion habe gezeigt, „dass es einen Wunsch nach Veränderungen gibt, der stärker war als der Wunsch der Kanzlerin“, sagte Röttgen weiter.
Quelle: Focus-online vom 05.10.2018