INTEGRATION – Flüchtlinge in Winterberg: Konfliktpunkt Sport und Schwimmen

Im Raum Winterberg werden auch einige Flüchtlingskinder beschult. Es gibt einige Herausforderungen – für beide Seiten.
Im Raum Winterberg werden auch einige Flüchtlingskinder beschult. Es gibt einige Herausforderungen – für beide Seiten.

Im Raum Winterberg werden auch einige Flüchtlingskinder beschult. Es gibt einige Herausforderungen – für beide Seiten.

WINTERBERG.  Runder Tisch im Edith-Stein-Haus: Beim Thema Flüchtlingsarbeit in Winterberg geht es um Probleme, Konflikte und Lösungsansätze im Schulalltag.

Zur Schule müssen alle Kinder gehen. Aber zugewanderte oder Flüchtlingskinder stehen oft vor besonders großen Herausforderungen. Das wurde deutlich beim zehnten runden Tisch im Edith-Stein-Haus. Er wurde geleitet vom Winterberger Pastor Norbert Lipinski. Thematisch ging es dabei um den Bereich der #Willkommenskultur.

Nach dem aktuellen Situationsbericht, vorgetragen von Martin Klaholz von der Stadt Winterberg, berichtete Uwe Kruse, der Leiter der Sekundarschule Winterberg-Medebach, von der aktuellen Situation der Flüchtlinge in seiner Schule.

#Flüchtlinge kommen ohne jegliche Deutschkenntnisse

Hier werden zurzeit insgesamt 22 Flüchtlinge beschult, 10 davon besuchen den Standort der Sekundarschule in Winterberg, 12 den Standort Medebach, so der Schuldirektor. Die meisten Flüchtlinge kommen ohne jegliche Deutschkenntnisse in die Schulen, was den Unterricht sowie den Schulalltag erschwere; zwar klappe es mit der Verständigung in der Regel von Mal zu Mal besser. Doch für die Vermittlung des Schulstoffes und somit auch für die Einhaltungen des Lehrplanes reiche das oftmals nicht aus. Damit gestalte sich das Erreichen eines Hauptschulabschlusses für viele Flüchtlinge schwierig.

Sprachförderung und Sozialverhalten bewertet

Die Sekundarschule Winterberg-Medebach schicke daher regelmäßig Flüchtlinge zum Berufskolleg nach Olsberg, wo spezielle Kurse für Migranten angeboten werden.

Eine weitere Unterstützung beziehungsweise Entlastung bietet die Schule den Migranten dadurch, dass die Fächer, in denen sie gute Leistungen erbringen, auch offiziell mit Schulnoten im Zeugnis bedacht werden. In Fächern mit ungenügender Beurteilung gibt es hingegen keine Zeugnisnoten. Stattdessen wird ein „Lernstandsbericht“ verfasst, der u. a. Angaben zu Sprachförderung und Sozialverhalten macht und erbrachte Leistungen im Unterricht eher beschreibt.

Probleme beim Rollenverständnis Mann und Frau

Aber auch das Aufeinandertreffen verschiedener Kulturen und das unterschiedliche Rollenverständnis von Männern und Frauen kann im Schulalltag eine Rolle spielen. Schulleiter Kruse berichtete davon, dass es bei jugendlichen Flüchtlingen immer wieder an Akzeptanz gegenüber Lehrerinnen oder Schülerinnen mangele. Kruse plädierte dafür, dass auf beiden Seiten mehr Aufklärung in Sachen Migration betrieben werden müsse. Aber auch dabei sei man bereits auf einem guten Weg Ein Meilenstein dazu sei ein Konzert im September diesen Jahres in Chemnitz gewesen, bei dem bekannte Interpreten auftraten und das Thema Migration ins Licht gerückt hätten.

Kopftuch: Konflikte bei Sport und Schwimmen

Die Sekundarschule Winterberg-Medebach ist demnach sehr bemüht, Flüchtlinge möglichst gut aufzunehmen, zu beschulen und zu integrieren. Man dürfe aber nicht vergessen, dass die Schulen oft auch nur als Vermittler agieren könnten. Denn viele der Flüchtlings-Schüler seien traumatisiert und müssten fachmännisch betreut werden. Aber auch hier stoße man aufgrund der sprachlichen Defizite an seine Grenzen. Wo sie könne, werde die Schule Beistand leisten und Hilfen vermitteln.

Die eh­ren­amt­li­chen Hel­fer in der Flücht­lings­ar­beit tref­fen sich re­gel­mä­ßig zum ge­mein­sa­men Aus­tausch. Mit dabei sind auch Ver­tre­ter der Kir­chen und ca­ri­ta­ti­ven Ver­bän­de, Mit­glie­der des Stadt­ra­tes und Mit­ar­bei­ter der Stadt Win­ter­berg.

In manchen Situationen, so Kruse weiter, würde die Schule die Flüchtlingskinder gerne noch mehr in puncto #Integration unterstützen. Dies scheitere jedoch oftmals am Elternhaus. Ein häufiger Konfliktpunkt seien der Schulsport, das Schulschwimmen oder Klassenfahrten. Stichwort: Kopftuch. Auch hier komme man aufgrund der Sprachbarrieren im Elternhaus der Kinder oft nicht weiter.

Doch unterm Strich berichtete die Schule nicht nur von negativen Beispielen. In den vergangenen Jahren habe es auch viele Beispiele für erfolgreiche Integration und gute Schulabschlüsse gegeben.

Quelle: Westfalenpost vom 17.11.2018

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Ulrike
Ulrike
5 Jahre zuvor

Wer sich nicht anpasst – abschieben aber dalli.