Proteste der Gelbwesten – Journalisten im Visier

 

Das Foto zeigt Demonstranten in gelben Warnwesten vor dem Sitz von France Télévisions, dem öffentlich-rechtlichen Sender in Paris. Ihnen gegenüber stehen Polizisten der Sondereinheit CRS. (AFP / Zakaria Abdelkafi)
Die Proteste der Gelbwesten haben sich auch gegen Journalisten gerichtet. (AFP / Zakaria Abdelkafi)

Die Proteste der „Gelbwesten“ in Frankreich sind zwar deutlich abgeflaut – dafür haben viele Demonstranten gestern ein neues Ziel ihrer Kritik ausgemacht: Journalisten.

So zogen zahlreiche Menschen in Paris in die Nähe der Sender BFMTV und France Télévisions und riefen dort „Journalistes collabos“. Das steht für Kollaborateure. Die Demonstranten warfen den Medien vor, falsch zu berichten und mit der Regierung zu „kollaborieren“ – also auch mit Präsident Macron, der seit Wochen in der Kritik steht. Der freie Journalist Clément Lanot etwa postete bei Twitter ein Video, das die Rufe der Gelbwesten dokumentiert. Weitere Reporter bestätigen das, so etwa Vivien Vergnaud vom „Journal du Dimanche“. Er zitiert in seinem Tweet die Demonstranten mit den Worten: „Schämt ihr euch nicht, für einen Oligarchen zu arbeiten? Ihr belügt die Franzosen.“

Übergriffe in Bordeaux

Die Zeitung „Liberation“ berichtet von Vorfällen in Bordeaux: Dort sei eine Journalistin von CNews von Gelbwesten beleidigt und vertrieben worden. Eine unabhängige Fotografin sei zu Boden gestoßen worden – auch dort riefen einige Demonstranten: „Alles Kollaborateure!“ Ein Fotograf von Libération wiederum wurde nach eigenen Worten offenbar von einem Hartgummigeschoss der französischen Sicherheitskräfte getroffen. Er spricht später von einer allgemeinen „Missachtung“ der Presse.

Geringere Teilnehmerzahl

Gestern hatten die Demonstranten in den gelben Warnwesten das siebte Wochenende in Folge ihrem Unmut über hohe Lebenshaltungskosten und die Wirtschafts- und Sozialpolitik der Regierung Ausdruck verliehen. Zu Protesten kam es in Paris, Marseille, Lyon, Toulouse und Bordeaux. Auch Straßensperren wurden wieder errichtet. Laut Schätzungen eines Fernsehsenders beteiligten sich allerdings nur noch rund 12.000 Menschen an den Demonstrationen, nach knapp 40.000 in der vergangenen Woche.

Wieder kam es zu Zusammenstößen mit Sicherheitskräften. In Paris nahm die Polizei mehr als 50 Personen fest. In Nantes und Bordeaux wurden Tränengas und Blendgranaten gegen Demonstranten eingesetzt.

Quelle: Deutschlandfunk vom 30.12.2018


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Ulrike
Ulrike
5 Jahre zuvor

Tränengas und Blendgranaten. Wann schiessen sie scharf diese elenden Verbrecher.
Wenn die verlogenen Journalisten auf die Fresse kriegen ist es nicht schade, trifft immer die richtigen.