Im Mordfall Lübcke sind die beiden mutmaßlichen Komplizen des Hauptbeschuldigten in Untersuchungshaft genommen worden. Ein Ermittlungsrichter habe die Haftbefehle erlassen, sagte ein Sprecher der Bundesanwaltschaft in Karlsruhe. Die beiden Männer waren zuvor festgenommen worden. Ihnen wird Beihilfe zum Mord zur Last gelegt.
Einer soll dem mutmaßlichen Täter Stephan Ernst die Tatwaffe verkauft haben, der andere den Kontakt zwischen den beiden hergestellt haben. Beide Beschuldigte hätten von der rechtsextremistischen Gesinnung von Stephan Ernst gewusst und es billigend in Kauf genommen, dass er die Schusswaffen zu einem politisch motivierten Tötungsverbrechen einsetzen werde, hieß es. Es gebe aber keine Hinweise, dass sich die drei zu einer rechtsterroristischen Vereinigung zusammengeschlossen hätten.
Tausende demonstrieren in Kassel
In Kassel demonstrierten etwa 10.000 Menschen gegen rechte Gewalt und für gesellschaftlichen Zusammenhalt. Dazu aufgerufen hatte die Stadt Kassel zusammen mit einem Bündnis aus Institutionen und Organisationen. Oberbürgermeister Geselle (SPD) sagte, Kassel sei nicht der braune Sumpf der Nation. Die Menschen seien friedlich, tolerant und weltoffen. „Bei uns haben Hass, Hetze, Terror und Ausgrenzung keinen Platz.“
Quelle: Deutschlandfunk vom 28.06.2019