Bundesaußenminister Maas hat die Bürger davor gewarnt, sich auf Demonstrationen gegen die Corona-Auflagen von Radikalen vereinnahmen zu lassen.

Wenn Extremisten und Antisemiten Proteste benutzten, um zu hetzen und zu spalten, dann sollte jeder deutlich mehr als nur 1,5 Meter Distanz halten, sagte der SPD-Politiker der Zeitung „Die Welt“. Wer ohne Maske, Mindestabstand und jede Rücksicht auf andere Verschwörungstheorien in die Welt schreie, der verwechsele Mut mit blinder Wut und Freiheit mit blankem Egoismus. Demokraten sollten respektvoll miteinander diskutieren, mahnte Maas.

Derweil warnte Sachsens Ministerpräsident Kretschmer vor falschen Reaktionen. Die Demonstranten nicht ernst zu nehmen wäre falsch, sagte der CDU-Politiker der Funke-Mediengruppe. Wenn jeder, der eine kritische Position habe, sofort in eine Ecke gedrängt und als Gesprächspartner ausgeschlossen werde, werde die Zahl der Teilnehmer zunehmen. Zugleich gab Kretschmer den Sozialen Netzwerken eine Mitverantwortung für eine Spaltung der Gesellschaft. Das Internet befördere einseitige und radikale Positionen. Umso wichtiger sei, dass die politisch Verantwortlichen einen Beitrag leisteten, dass die Gesellschaft zusammenbleibe.

Quelle: Deutschlandfunk vom 21.05.2020