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Razzia in NRW: Clan-Frauen sollen 4,7 Millionen Euro Fluthilfen ergaunert haben

Razzia wegen Millionenbetrug Clan-Frauen sollen 4,7 Millionen Euro Fluthilfen ergaunert haben

Euskirchen · Schlag gegen Clans: Im Kreis Euskirchen ist die Polizei mit einem Großaufgebot gegen Wiederaufbau-Betrüger vorgegangen, die Bezüge zum Clan-Milieu haben. Es gab Durchsuchungen in mehreren Städten. NRW-Innenminister Herbert Reul reagierte entsetzt: „Sie verhöhnen die Flutopfer“.  

Es ist noch sehr früh am Mittwochmorgen, als die etwa 80 Einsatzkräfte der Polizei zuschlagen. Zeitgleich durchsuchen sie 18 Wohnungen, davon allein 15 in Euskirchen sowie je eine in Mechernich, Kassel und Stuttgart. Die Fahnder sind gekommen, um Beweise für einen Millionenbetrug im Zusammenhang mit Wiederaufbauhilfen anlässlich der Flutkatastrophe zu finden und sicherzustellen.

Konkret geht es es in diesem Ermittlungskomplex laut Polizei um eine beantragte Fördersumme von mehr als neun Millionen Euro. Davon wurden laut Polizei bisher 4,6 Millionen Euro bewilligt. Hauptbeschuldigte sind demnach zwei Frauen (35 und 42 Jahre alt) aus dem Kreis Euskirchen mit deutsch-libanesischer Staatsangehörigkeit. Laut Ermittlungen stehen sie zu 20 weiteren Beschuldigten in diesem Ermittlungskomplex in einer familiären Verbindung. Die Familie weist laut Polizei Bezüge zur Clankriminalität auf. Deren Wohnungen wurden am Mittwoch ebenfalls durchsucht.

Bei den Durchsuchungen wurden insgesamt 40 Mobiltelefone, zehn Computer, diverse Speichermedien, ein verschlossener Würfeltresor, zahlreiche Dokumente und Anträge, 14.000 Euro Bargeld sowie rund 200 Gramm Amphetamin sichergestellt und beschlagnahmt.

Dem Einsatz vorangegangen waren seit Januar 2024 laufende Ermittlungen der Ermittlungsgruppe (EG) „Camillo“ des Kriminalkommissariats 23 der Bonner Polizei sowie der Polizei Euskirchen. Eine Ermittlungsgruppe des Polizeipräsidiums Bonn bearbeitet verschiedene Ermittlungskomplexe. Insgesamt gibt es 182 Ermittlungsverfahren mit 136 Beschuldigten.

NRW-Innenminister Herbert Reul (CDU) reagierte auf Anfrage unserer Redaktion entsetzt. „Das ist unvorstellbar: Es ist eine der verheerendsten Naturkatastrophen in der Geschichte unseres Landes. Mehr als 180 Menschen sterben, Unzählige in den Flutgebieten kämpfen um ihre Existenzen. Und in so einer Situation denken diese Verbrecher nur daran, wie sie aus der Katastrophe Kapital schlagen können“, sagte Reul.

„Sie nutzen das System aus, verhöhnen damit nicht nur die Flutopfer, die das Geld wirklich brauchen, sondern betrügen das Land um Millionen, die dann beim Aufbau fehlen“, so der Landesinnenminister, und weiter: „Sich auf diese Weise die Taschen vollzumachen, ist nicht nur perfide. Es zeigt, wie kriminelle Banden agieren – ohne Skrupel und jegliche moralische Grenzen. Gut, dass unsere Ermittler das aufgedeckt haben“, so Reul.

Die Flutkatastrophe vom Juli 2021 wütete in vielen Städten und Gemeinden – allein in Nordrhein-Westfalen starben 49 Menschen. Der Kreis Euskirchen war in NRW besonders stark betroffen von der Flut. Dort kamen 26 Menschen ums Leben. Die dortige Talsperre war ein Brennpunkt, lange drohte ein Dammbruch. Tausende Bewohner mussten die unterhalb gelegenen Dörfer verlassen.

Für den Wiederaufbau nach der Flut standen in Nordrhein-Westfalen Mittel in Höhe von rund 12,3 Milliarden Euro aus dem Aufbaufonds 2021 bereit. Um an Gelder zu kommen, konnten Betroffene entsprechende Anträge ausfüllen.

(csh jis)

Quelle: Rheinische Post vom 11.12.2024

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