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US-Geheimdienste widersprechen Atombomben-Vorwurf: Die nächste Brutkastenlüge?

19. Juni 2025

US-Geheimdienste widersprechen Atombomben-Vorwurf: Die nächste Brutkastenlüge?

International
Foto: Symbolbild

Washington. Israel rechtfertigt seine fortgesetzten Militärschläge gegen den Iran mit der Behauptung, Teheran stehe unmittelbar vor dem Besitz von Atomwaffen. Bundeskanzler Merz (CDU) hat diese Version übernommen und in einem ZDF-Interview Israel dafür gedankt, die „Drecksarbeit“ für den Westen zu machen. Doch diese Behauptung steht auf wackligen Füßen: selbst aus den USA kommt dazu eine deutlich abweichende Einschätzung.

Laut einem Bericht des US-Nachrichtensenders CNN, der sich auf vier mit der Materie vertraute Quellen stützt, gehen amerikanische Geheimdienste nicht davon aus, daß der Iran gegenwärtig aktiv an der Entwicklung einer Atombombe arbeitet. Selbst falls es in Teheran zu einem plötzlichen Kurswechsel käme, würde die Herstellung einer einsatzfähigen Atomwaffe nach Einschätzung der Dienste mindestens zwei bis drei Jahre in Anspruch nehmen. Ein hochrangiger US-Beamter erklärte gegenüber CNN, es gebe keinerlei Anzeichen dafür, daß die iranische Führung die Entscheidung getroffen habe, Atomwaffen tatsächlich zu produzieren.

Bemerkenswert ist, daß US-Präsident Donald Trump derzeit in offenem Widerspruch zu den Analysen seiner eigenen Geheimdienste agiert, wie seine Reaktion auf Äußerungen von Geheimdienstchefin Tulsi Gabbard zeigt. Diese hatte im März im US-Kongreß erklärt: „Wir bewerten weiterhin, daß der Iran keine Atomwaffe baut – und daß der Oberste Führer keine Genehmigung dafür erteilt hat.“ Trump konterte nun mit den Worten: „Ist mir egal, was sie gesagt hat. Ich denke, sie [die Iraner; d. Red.] waren sehr nah dran.“

Auch der ehemalige französische Botschafter in Israel und den USA, Gérard Araud, äußerte sich in einem Interview mit dem Sender „France Inter“ kritisch zu den israelischen Angriffen. Seiner Ansicht nach sei der Iran weit davon entfernt gewesen, Atomwaffen zu besitzen. Araud, der 2015 an den erfolgreichen Verhandlungen zum Atomabkommen beteiligt war, sagte: „Die Israelis haben jetzt den iranischen Verhandlungsführer getötet – zwei Tage vor Gesprächen mit den USA. Warum? Die Verhandlungen haben schon einmal funktioniert – warum nicht ein zweites Mal? Das iranische Regime hätte für sein Überleben Kompromisse akzeptiert.“

Der französische Diplomat spricht von einer kontraproduktiven Eskalation durch die israelischen Militärschläge. Nach den jüngsten Vorfällen werde sich der Iran nun eher bestärkt fühlen, den Besitz einer Atombombe anzustreben. Ein US-Beamter brachte es gegenüber CNN auf den Punkt: „Die Angriffe könnten Iran zu dem treiben, was sie bisher nicht getan haben – den Bau einer Bombe.“

Das Szenario erinnert an zwei der prominentesten US-Propagandalügen, mit denen Washington frühere Kriegseintritte rechtfertigte: vor dem Überfall auf den Irak 1991 kursierte die sogenannte „Brutkastenlüge“, die irakische Greueltaten halluzinierte. Und vor der Irak-Intervention 2003 behauptete Washington, der Irak verfüge über Massenvernichtungswaffen – der damalige US-Außenminister Colin Powell präsentierte angebliche „Beweise“ dafür sogar vor den Vereinten Nationen. In beiden Fällen stellten sich die Lügen bereits wenig später heraus. (mü)

Quelle: zuerst.de vom 19.06.2025

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