Staseve Aktuell – Arbeitsgemeinschaft Staatlicher Selbstverwaltungen

Ein schmieriges Bündnis: Korruptionsvorwürfe erschüttern NATO-Agentur

03. August 2025
Ein schmieriges Bündnis: Korruptionsvorwürfe erschüttern NATO-Agentur
International
Foto: Symbolbild

Brüssel. Offizieller Lesart zufolge verteidigt die NATO in der Ukraine die westlichen Werte. Doch mit denen ist es in der Ukraine nicht allzu weit her – erst dieser Tage gingen in der Hauptstadt Kiew Tausende auf die Straße, nachdem die Selenskyj-Regierung zwei Anti-Korruptionsbehörden kurzerhand dichtgemacht hatte; die Ukraine gilt als eines der korruptesten Länder der Welt.

Aber auch die NATO kämpft nicht mit weißer Weste. Jüngst berichtete die „Welt“ über schwerwiegende Anschuldigungen gegen Mitarbeiter der NATO Support and Procurement Agency (NSPA). Grundlage ist ein interner Bericht der NATO, wonach im vergangenen Jahr ein Whistleblower die NSPA auf die Spur der rumänischen Firma SC Global Defense Logistics (SCG) führte, die weltweit Treibstoff- und Versorgungsleistungen für NATO-Seestreitkräfte erbringt.

Nach Angaben der rumänischen Antikorruptionsbehörde versprach SCG Anfang 2024 einem NSPA-Beamten 200.000 US-Dollar, sollte dieser dem Unternehmen in einem Vergabeverfahren über einen Hafenverwaltungsauftrag Vorteile verschaffen. Der Auftragswert: neun Millionen Euro. Im Juli und Oktober 2024 wurden dem Beamten laut den Ermittlungen über eine griechische Kontaktperson insgesamt 100.000 Dollar übergeben. Weitere 30.000 Dollar seien Ende Januar 2025 in bar in einem Hotelrestaurant überreicht worden.

Die NATO reagierte und schaltete rumänische Ermittler ein, woraufhin zwei Männer festgenommen wurden. Parallel dazu ermittelt die belgische Justiz gegen mehrere gegenwärtige und frühere NSPA-Mitarbeiter wegen Bestechung, Geldwäsche und Vetternwirtschaft. Auch ihnen wird vorgeworfen, sensible Informationen an Rüstungsunternehmen weitergegeben und dafür Zahlungen erhalten zu haben. Um die Geldflüsse zu verschleiern, sollen sie eigens Beratungsfirmen gegründet haben, berichten Ermittler.

Im Mai kam es zu koordinierten Festnahmen in Belgien, den Niederlanden und Spanien. Auch ein 58jähriger Ex-Beamter des belgischen Verteidigungsministeriums wurde verhaftet. Inzwischen laufen zudem Ermittlungen in Italien, koordiniert durch die EU-Rechtsbehörde EUROJUST.

Kritik wird unterdessen selbst an NSPA-Chefin Stacy Cummings laut. Dabei geht es weniger um direkte Verfehlungen, sondern um ihren Umgang mit den Fällen und mutmaßliche Vetternwirtschaft bei der Besetzung offener Stellen. So sollen unter ihrer Ägide bevorzugt Personen zum Zug kommen, „die Cummings gut kenne“. Die NATO schweigt sich dazu bislang aus.

Die Affäre trifft das westliche Militärbündnis zum denkbar ungünstigsten Zeitpunkt.  Nach einer monatelangen internen Umstrukturierung will die NATO eigentlich an ihrer Ostflanke klare Kante gegen die aggressive russische Bedrohung zeigen. Eine schwierige Aufgabe, weil immer noch die amerikanische Drohung im Raum steht, US-Soldaten aus Europa abzuziehen – dafür werden Kontingente der NATO-Partner einspringen müssen. Korruptionsvorwürfe passen da nicht gut in die Landschaft – für die Propagandaschmieden des Kreml sind sie eine Steilvorlage. (mü)

Quelle: zuerst.de vom 03.08.2025

Sie finden staseve auf Telegram unter

https://t.me/fruehwaldinformiert

Sie finden staseve auf Gab unter https://gab.com/staseve

Sie finden uns auf Gettr https://gettr.com/user/peterfruehwald

Folgt unserem neuen Kanal Heimische Direktvermarktung und Gesundheit: https://t.me/heimischeProdukte

Besuchen Sie den Shop durch klicken aufs Bild

 

Die mobile Version verlassen