Staseve Aktuell – Arbeitsgemeinschaft Staatlicher Selbstverwaltungen

Fragen und Antworten – Pläne für neues Kaliwerk im Ohmgebirge vorerst auf Eis gelegt

Arbeiter treiben eine Tiefbohrung zur Erkundung der Kalilagerstätte unter dem Ohmgebirge am nördlichen Rand von Worbis voran

09. August 2025, 12:20 Uhr

Die Firma Südharz Kali will im Eichsfeld ein neues Kalibergwerk errichten. Doch die Pläne liegen vorerst auf Eis. Grund sind fehlende Gelder, um das Vorhaben weiter voranzutreiben. Das Unternehmen sucht deshalb nach zusätzlichen Investoren und hat auch noch keine Genehmigung beantragt. Die wichtigsten Fragen und Antworten.

Warum stockt das Projekt von Südharz Kali?

Das Projekt kommt aktuell nicht weiter voran, weil Gelder fehlen. Laut dem Bergbauunternehmen haben sich die Bedingungen auf dem Markt verschlechtert. So sei Kali als Rohstoff weniger wichtig als beispielsweise Seltene Erden, deshalb werde der Abbau von der EU nicht mehr gefördert. Auch der Börsenwert des Mutterkonzerns South Harz Potash in Australien ist rapide gefallen. Vor drei Jahren lag dieser noch bei 18 Millionen Euro, jetzt nur noch bei zwei Millionen. Das erschwert die Suche nach Investoren.

Hält das Bergbauunternehmen dennoch an den Plänen fest?

Vorerst ja. Wie Regionalmanagerin Babette Winter MDR THÜRINGEN sagte, glaubt Südharz Kali weiterhin an sein Projekt und an die Notwendigkeit des Kali-Abbaus. Das Unternehmen sucht aktuell nach weiteren Finanzierungsquellen. Es habe Anträge auf Forschungszulagen gestellt und führe Gespräche über ergänzende Fördermöglichkeiten. Sollte es dem Bergbauunternehmen nicht gelingen, Geldgeber und Fördermittel zu generieren, werde es kein Kalisalz im Ohmgebirge abbauen können.

Babette Winter von der Südharz Kali GmbH: Das Unternehmen sucht nach Finanzierungsquellen.Bildrechte: MDR/Heidje Beutel

Gegen die Pläne von Südharz Kali regt sich heftiger Widerstand. Schöpft die Bürgerinitiative „Eichsfeld-Wipperaue“ jetzt Hoffnung, dass die Pläne vom Tisch sein könnten?

Nein, die Gegner des Projekts bleiben skeptisch. Grund ist die unbefristete Abbaulizenz für das Ohmgebirge, die Südharz Kali hält. Sollte das Unternehmen tatsächlich in finanzielle Schwierigkeiten geraten, besteht die Möglichkeit, dass es seine erworbene Lizenz an einen anderen Interessenten verkauft und ein anderes Bergbauunternehmen diese Pläne dann realisiert.

Der Widerstand der Anwohner regt sich vor allem gegen das geplante Industriegelände. Mitten im Ort und am Bahnhof will die Firma Südharz Kali Förder- und Produktionsanlagen errichten. Die Gebäude sollen zwischen 40 und 50 Meter hoch werden.

Anwohner wollen die geplante Ansiedlung zum Kali-Abbau verhindern.Bildrechte: MDR/Heidje Beutel

Wie weit sind die Pläne fortgeschritten?

Bisher sind laut Südharz Kali rund 20 Millionen in das Projekt geflossen, unter anderem für Probebohrungen, ingenieurtechnische Leistungen und laufende Kosten. Auch vom Thüringer Landesverwaltungsamt gab es raumplanerisch bereits grünes Licht. Es befürwortet die Variante, dass das neue Bergwerk im Bernterode-Schacht entsteht. Dieses Jahr sollte eigentlich das komplette Genehmigungsverfahren auf den Weg gebracht werden. Das ist die Voraussetzung dafür, dass das Bergwerk und die Produktionsanlagen tatsächlich gebaut werden können.

Wieso soll Kali im Ohmgebirge abgebaut werden?

Wie das Unternehmen auf seiner Internetseite ausführt, ist die Lagerstätte gut zu erreichen und relativ flach, was den Abbau erleichtert und Kosten spart. Zudem scheint das Rohsalz dort vergleichsweise rein zu sein, was auch aus Umweltgründen ein wichtiger Aspekt ist. Hinzu komme, dass das Kali-Vorkommen unter dem Ohmgebirge bereits in den 1980er-Jahren als potenzielles Erweiterungsfeld des Bergwerks Bischofferode angesehen und vorerkundet wurde. Da das Bergwerk 1993 geschlossen wurde, kam es nie zu einem Abbau.

Was ist Kali und wofür wird es verwendet?

Kali ist ein wichtiger Nährstoff für Pflanzen und wird weltweit für die Düngemittelproduktion genutzt. Es macht die Pflanzen widerstandsfähiger gegen Frost, Trockenheit und Pilzkrankheiten. Es fördert das Wachstum von Pflanzen und steigert Ernteerträge. Mit wachsender Bevölkerung und weniger Ackerflächen kann Kali dazu beitragen, die Ernährung zu sichern.

Quelle: MDR-Thüringen vom 09.08.2025

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