Die Metall- und Elektroindustrie (M+E) steht vor enormen Herausforderungen. Viele Unternehmen arbeiten nicht mehr profitabel, die Produktion ist rückläufig, Stellenstreichungen nehmen ungeheuerliche Ausmaße an. Vor allem die überbordende Bürokratie, als auch die teure Energie treibt die Branche in die Krise.
Die Produktionsentwicklung in der Metall- und Elektroindustrie (M+E) zeichnet ein düsteres Bild. Seit Jahren zeigt sich ein negativer Trend. Nach Angaben des Arbeitgeberverbandes Gesamtmetall schrumpfte die Fertigung im zweiten Quartal 2025 erneut – diesmal um 1,1 Prozent im Vergleich zum Vorquartal. Damit hält der Abwärtstrend nun schon das neunte Quartal in Folge an.
Auch beim Beschäftigungsstand setzt sich der Niedergang fort. In den ersten sechs Monaten dieses Jahres sind in der deutschen M+E-Industrie insgesamt 76.000 Stellen weggefallen. Allein im Juni belief sich der Verlust auf fast 14.000 Arbeitsplätze, wie Gesamtmetall mitteilt.
Aktuell zählt die Branche bundesweit noch rund 3,82 Millionen Beschäftigte – das sind 104.000 weniger als vor einem Jahr. Seit 2023 summiert sich der Stellenabbau sogar auf 154.000 Jobs.
Mit jedem verlorenen Arbeitsplatz entgeht Deutschland ein erheblicher Beitrag zur Wirtschaftsleistung. Verbands-Chefvolkswirt Lars Kroemer erklärt in einer Stellungnahme: „Das sind fast 25 Milliarden Euro weniger an Wirtschaftskraft im Vergleich zu 2019.“ Eine entschlossene „Reformagenda“ sei notwendig, um die Wettbewerbsfähigkeit zu stärken. Nur so kann es gelingen, Insolvenzen abzuwenden und bestehende Arbeitsplätze zu sichern.
„Der Standort hat ein massives Kostenproblem bei Energie, Steuern, Sozialabgaben und Bürokratie“, betonte Kroemer. Besonders beim Abbau bürokratischer Hürden müsse Gesamtmetall zufolge dringend gehandelt werden.
Eine aktuelle Erhebung des Verbands der Elektro- und Digitalindustrie (ZVEI) verdeutlicht das Ausmaß: Durchschnittlich rund 32.000 Arbeitsstunden pro Unternehmen und Jahr werden allein für administrative Pflichten aufgewendet. Die Bürokratie bindet jedoch nicht nur Zeit, sondern verursacht auch enorme Kosten. Laut ZVEI belaufen sich die finanziellen Belastungen durch diese Vorschriften auf über sechs Milliarden Euro jährlich. Das entspricht etwa 3 Prozent des gesamten Branchenumsatzes.
Als Zusatzbelastung hinzu kommt die Energiepreiskrise. Wie die gesamte deutsche Wirtschaft wird auch die Metall- und Elektroindustrie (M+E) von den hohen Strompreisen geplagt. Deutschland hat derzeit mit die höchsten Industriestrompreise in Europa. 2024 und 2025 lagen die Kosten deutlich über dem Niveau anderer europäischer Länder. Für kleine und mittlere Industriebetriebe belief sich der durchschnittliche Preis 2025 auf etwa 18 Cent pro Kilowattstunde.
In Phasen ungünstiger Wetterlagen schnellen die Preise allerdings oft auf ein Vielfaches dieses Durchschnittswerts. Ursache ist die wachsende Abhängigkeit der deutschen Stromversorgung von erneuerbaren, wetterabhängigen Energiequellen. Mehr als 60 Prozent des Strommixes bestehen inzwischen aus grünen Energieträgern – überwiegend aus Wind- und Solarkraft.
Während bei viel Sonne und Wind kurzfristig Überkapazitäten entstehen, bricht die Stromproduktion bei schlechten Bedingungen drastisch ein – teils sinkt der Anteil von Wind- und Solarenergie an der Gesamtversorgung auf unter 10 Prozent. Solche Engpässe lassen die Preise regelrecht explodieren, da die Nachfrage nach Strom weiterhin hoch ist. Für energieintensive Branchen wie die Metall- und Elektroindustrie führen diese Preissprünge zu massiven Mehrkosten, die ihre Wettbewerbsfähigkeit untergraben.
Quelle: Apollo News vom 22.08.2025
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