
Berlin. Die Zahl der Deutschen, die ihrer Heimat den Rücken kehren, hat sich in den letzten Jahren dramatisch erhöht. Während bis 2015 jährlich etwa 140.000 Bundesbürger auswanderten, sind es mittlerweile rund 270.000 – fast doppelt so viele. Zwar handelt es sich bei einem Teil nur um befristete Aufenthalte zu Studien- oder Arbeitszwecken, doch immer mehr entscheiden sich für einen dauerhaften Weggang. Innerhalb eines Jahrzehnts hat Deutschland so netto über eine halbe Million Einwohner verloren, darunter vor allem gut ausgebildete Jüngere. Dieser Braindrain trifft die alternde Gesellschaft besonders hart, da er die ohnehin schrumpfende Erwerbsbevölkerung weiter dezimiert, während gleichzeitig Massen Unqualifizierter ins Land strömen.
Doch wer glaubt, er könne einfach mit seinem Vermögen das Land verlassen, irrt sich. Der deutsche Fiskus hat längst reagiert: die sogenannte Wegzugsteuer wurde unter der „Ampel“-Regierung gleich zweimal verschärft. Sie betrifft alle, die mindestens ein Prozent an einer GmbH oder Kapitalgesellschaft halten – seit diesem Jahr auch Investmentfonds und ETFs. Das Besondere daran: die Steuer fällt bereits an, wenn der Auswanderer seine Anteile behält und nicht die Absicht hat, sie zu Geld zu machen. Das Finanzamt berechnet einen fiktiven Veräußerungsgewinn und besteuert ihn mit dem persönlichen Einkommensteuersatz. Verluste bleiben unberücksichtigt. Selbst Erben im Ausland müssen zahlen, wenn der Erblasser in Deutschland verstirbt.
Historisch betrachtet ist das nicht neu. Bereits nach dem Ersten Weltkrieg, als das Deutsche Reich sich durch Schulden finanzierte, wurde eine ähnliche Abgabe eingeführt. Doch damals wie heute zeigt sich: steuerliche Hürden halten Menschen letztlich nicht davon ab, zu gehen. Im Gegenteil, die Wegzugsteuer, die vielen Bürgern kaum bekannt ist, könnte am Ende als zusätzlicher Beleg für die zunehmende Einschränkung persönlicher Freiheiten im angeblich „besten Deutschland, das es je gegeben hat“ (Steinmeier) gelten.
Ähnlichkeiten zur sogenannten „Republikflucht“ in der DDR sind rein zufällig. Damals wie heute gilt: wer seine Bürger halten will, sollte nicht mit Repressionen, sondern mit guter Politik regieren – sonst geht der Exodus weiter. (rk)
Quelle: zuerst.de vom 26.08.2025
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