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Der Bundeshaushalt steht bis 2029 vor einem 172 Milliarden-Euro-Loch. Um das zu stopfen, bringt der Chef-Berater von Lars Klingbeil, Jens Südekum Steuererhöhungen und mehr Zuwanderung ins Spiel. Auch die Deutschen sollen mehr arbeiten.
Der Chefberater von Finanzminister Lars Klingbeil, Jens Südekum, spricht sich in einem Interview mit dem Tagesspiegel für Steuererhöhungen aus. Um das Haushaltsloch der nächsten Jahre trotz Rekordschulden zu stopfen, fordert er die Deutschen auf, mehr zu arbeiten, und spricht sich für Steuererhöhungen und mehr Zuwanderung aus.
Südekum ist ehrenamtlich als Chefberater von Lars Klingbeil im Bundesfinanzministerium tätig. Im Interview erzählt er zunächst, wie „froh“ er sei, bei der Verabschiedung des Sondervermögens mitgewirkt zu haben. „Mit diesem Investitionspaket können wir das Land umfassend modernisieren.“ Durch das Sondervermögen könnte die Staatsverschuldung über die nächsten Jahre von aktuell etwa 64 Prozent auf bis zu 90 Prozent ansteigen.
Dass man das klaffende Haushaltsloch von 172 Milliarden Euro bis 2029 trotz neuer Rekordschulden nicht mit dem neuen Sondervermögen schließen kann, ist laut Südekum richtig: „Die 500-Milliarden-Euro aus dem Sondervermögen sind ja nur für Investitionen in die Infrastruktur und den Klimaschutz gedacht. Das hat man im Grundgesetz festgehalten. Man kann sich also nicht daran bedienen und damit das Haushaltsloch stopfen.“
Um diesen Fehlbetrag, allein 2027 fehlen knapp 30 Milliarden Euro, auf anderem Wege zu schließen, bringt der Berater Steuererhöhungen ins Spiel. Eine Anhebung des Spitzensteuersatzes und damit auch des Reichensteuersatzes, der drei Prozentpunkte über dem Spitzensteuersatz liegt, könnte für zusätzliche Einnahmen sorgen. Da das aber nicht ausreicht, um das Loch zu stopfen, will der Ökonom darauf hinarbeiten, dass die Erbschaftssteuer reformiert wird: „Arbeit und Leistung werden zu hoch belastet, während leistungslos erhaltenes Vermögen praktisch nicht angetastet wird. Das ist weder gerecht noch ökonomisch vernünftig.“
Angesprochen darauf, dass das deutsche Sozialsystem durch Überschuldung und Bevölkerungszusammensetzung in Schieflage geraten könne, fordert Südekum mehr Zuwanderung. „Wir haben ein demografisches Problem. (…) Auf mehr Geburten können wir nicht warten, das funktioniert nur mit einer Zeitverzögerung von zwanzig Jahren. Zuwanderung von qualifizierten Kräften in den Arbeitsmarkt wirkt am schnellsten. Es macht einen enormen Unterschied, ob netto 430.000 Menschen wie 2024 kommen oder eine halbe Million. In dieses Thema müssen wir viel mehr Energie stecken.“
Doch Zuwanderung allein reiche ebenso nicht aus: „Auch die Deutschen müssen mehr arbeiten. Eine höhere Erwerbstätigkeit von Frauen und Älteren sind die wirkungsvollsten Lösungen.“ Das von der Koalition auf den Weg gebrachte Konzept der Aktivrente soll die dafür notwendigen Anreize bieten.
Quelle: Apollo News vom 31.08.2025
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