
Stuttgart. Die sogenannte „Künstliche Intelligenz“ (KI) ist eigentlich nicht wirklich intelligent. Sie wird vielmehr in mühevoller Kleinarbeit und Millionen Arbeitsstunden von menschlichen Operatoren „trainiert“, um im Chat mit Menschen dann die richtigen Antworten zu geben. Neben der rein sachlichen Ebene ist den KI-Firmen dabei besonders wichtig, daß die Antworten auch politisch „stimmen“. Deshalb wird den KI-Programmen mit großem Aufwand auch gleich die political correctness antrainiert.
Aber: es gibt immer wieder herzhafte Ausrutscher, die zeigen, daß die KI oft klüger ist als ihre Trainer. Beim krisengeschüttelten Mercedes-Konzern ist das kürzlich passiert. Bis vor kurzem produzierte die firmeneigene Sprach-KI „Hallo Mercedes“ in Fahrzeugen des Stuttgarter Konzerns auf die Frage nach Transfrauen die Aussage: „Eine Transfrau ist keine Frau“. Eine anonyme Informantin aus dem Unternehmen teilte das der ZEIT mit. Auf Nachfrage des Blattes ruderte Mercedes umgehend zurück: „Wir distanzieren uns ausdrücklich von der in Ihrer Anfrage zitierten Aussage zu trans Frauen“, erklärte ein Konzernsprecher. Deren Zustandekommen sei „unerklärlich und diskriminierend“. Nach Bekanntwerden der Vorfälle wurde die KI-Programmierung umgehend angepaßt, die problematischen Aussagen seien nicht mehr reproduzierbar.
Der Sprachassistent, der seit Ende 2024 auf der ChatGPT-Technologie des US-Konzerns OpenAI basiert und Daten in der Cloud verarbeitet, kann neben Fahrzeugfunktionen auch allgemeine Gespräche über nahezu beliebige Themen führen. Transgender gilt jedoch – genau wie der Klimawandel – als politisches Minenfeld, zu dem das System künftig schweigen soll. Laut dem Bericht wird über „Systemprompts“ nun vorgegeben, daß der Assistent „nicht auf politische, geschlechtliche, religiöse oder kontroverse Themen“ eingehen darf. Auch „mögliche negative Auswirkungen der Automobilbranche“ sollen zugunsten „positiver Initiativen von Mercedes-Benz“ verschwiegen werden.
Dieser Vorfall wirft ein bezeichnendes Licht auf die Agenda des Mercedes-Konzerns, der sich seit Jahren mit der Initiative „Mercedes-Benz PRIDE“ besonders für LGBT-Themen engagiert und mit dem Slogan „Homophobia you’re fired“ beim Christopher Street Day 2023 in Stuttgart auftrat. Online-Trainings sollen Mitarbeiter auf die richtige Linie bringen, während die aufmüpfige KI nun zum Schweigen gebracht wurde.
Besonders brisant erscheint diese Fokussierung angesichts der heftigen Turbulenzen, mit denen das Unternehmen zu kämpfen hat – in den Chefetagen sollte man sich eigentlich eher um schwarze Zahlen als um politisch korrekte Sprachbots kümmern. (rk)
Bild von Gerd Altmann auf Pixabay/Gemeinfrei
Quelle: zuerst.de vom 31.08.2025
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