
Der Fahrplan steht längst fest: In den kommenden Jahren werden EU und Mitgliedstaaten Wirtschaft und Verbraucher bei CO2-Emissionen noch stärker zur Kasse bitten. BASF-Chef Kamieth warnt vor dem enormen Zerstörungspotenzial dieser Politik.
Die Wahrheit kommt auf Taubenfüßen daher – das wusste schon Friedrich Nietzsche. Und offenbar gilt das auch für die europäische Klimapolitik: Nur langsam, aber unaufhaltsam bricht sich die Wahrheit über die tatsächlichen Kosten der grünen Transformation und ihre Folgen für das industrielle Fundament Deutschlands Bahn.
Am 29. Oktober trat der BASF-Vorstandsvorsitzende Markus Kamieth anlässlich der Präsentation der Quartalszahlen vor die Presse. Und was er verkündete, war die nächste kalte Dusche für alle, die noch auf ein neues Wirtschaftswunder hoffen.
Die Zahlen von BASF müssen vor dem Hintergrund eines sich langsam erholenden globalen Konjunkturzyklus gelesen werden. Vor allem die US-Wirtschaft sorgt mit nahezu vier Prozent Wachstum für eine massive Nachfrage. Auch in China und Indien expandieren die Ökonomien weiterhin dynamisch – gerade in den für die Chemie entscheidenden Bereichen.
Während weltweit die Konjunktur anzieht, verliert BASF – wie weite Teile der deutschen Chemieindustrie und die Industrie insgesamt – weiter an Boden.
Kamieth wurde bei der Präsentation der Zahlen unerwartet deutlich. Neben Kritik an der Handelspolitik der EU und den steigenden Energiekosten am Standort Deutschland legte er den Finger in eine Wunde, die sonst selten offen diskutiert wird: die Klimapolitik der Europäischen Union.
Kamieth nahm kein Blatt vor den Mund und bezeichnete das europäische CO2-Zertifikatesystem (EU ETS 2) als das, was es ist: einen Angriff auf das industrielle Fundament Europas.
Allein für BASF würden – sollte sich am Klimakurs im Rahmen des CO2-Handels nichts ändern – ab 2027, wenn Ausnahmen vom Handel gestrichen werden, bis zum Ende der Dekade jährliche Zusatzkosten von rund einer Milliarde Euro anfallen. Und diese Kosten, so Kamieth, tragen ausschließlich die europäischen Industriebetriebe. Der Rest der Welt mache dabei schlicht nicht mit.
Kamieth hat damit einen wunden Punkt getroffen. Die Industrie der EU wird durch eine ideologisierte CO2-Politik finanziell in die Enge getrieben. Die Deindustrialisierung ist – ob unausgesprochen oder verdrängt – das Ergebnis einer Politik aus Brüssel und ihrer nationalen Vollstrecker, deren einzige Antwort auf das selbst verursachte Desaster in immer neuen Subventionen besteht.
Kritik an dem zentral geplanten klimapolitischen Desaster für die Industrie ist selten. Umso bemerkenswerter sind die unmissverständlichen Worte des BASF-Chefs – nur zwei Wochen nach der scharfen Kritik von Christian Kullmann, dem CEO von Evonik. Beide richten ihre Warnungen an dieselbe Adresse: den europäischen Isolationismus in der Klimapolitik.
Kullmann forderte ebenfalls eine umfassende Reform des CO2-Emissionshandels – wenn nicht sogar die vollständige Abschaffung dieses Systems. Er sprach offen von „volkswirtschaftlichem Irrsinn“.
Beide Konzernchefs kennen den globalen Wettbewerb. Und sie wissen: Niemand wird der Brüsseler Linie folgen.
Klimaclub zunehmend isoliert
Der globale Klimaclub wirkt derweil zunehmend isoliert. Auf der COP30-Klimakonferenz in Brasilien bestätigte der Austritt der USA aus dem Pariser Abkommen, dass selbst führende Industrienationen dem europäischen Vorstoß zur CO2-Dominanz nicht mehr folgen.
Diese Entwicklung offenbart Risse im Glauben an einen ausschließlich CO2-getriebenen Klimawandel – ein Signal, das auch die europäische Klimapolitik nicht verschleiern kann.
Sowohl COP30 als auch die immer dichter getakteten Klimagipfel der Europäischen Union offenbaren, wie sehr man verhindern will, dass sich diese Zweifel im Bewusstsein der Bevölkerung festsetzen. Denn es steht zu viel auf dem Spiel: an der gigantischen CO2-Steuermaschine, die in den kommenden Jahren vor allem den Brüsseler Zentralkörper der EU mit üppigen Finanzmitteln versorgen soll.
Dabei verhält es sich ähnlich wie bei der Kernkraft. Hinter einem eisernen medialen Vorhang, den Teile der Medien und der Politik um diese Energieform herum gespannt haben, bleibt der deutschen Öffentlichkeit verborgen, dass die Atomkraft weltweit vor einem Comeback steht – mit dem Ziel, die Kapazitäten in den kommenden drei Jahrzehnten nahezu zu verdoppeln.
So ist geplant, das jährliche Volumen aus dem CO2-Zertifikatehandel in den kommenden Jahren auf rund 100 Milliarden Euro etwa zu verdreifachen. Hinzu kommen CO2-Steuern und weitere Klimaabgaben, die auch den Verbraucher treffen.
Man denke nur an die Flugabgaben, die derzeit den Flugreisestandort Deutschland buchstäblich von der Landkarte tilgen.
Wie hoch die durch Klimapolitik und Gesetzgeber erzwungene Fehlsteuerung von Kapital tatsächlich ausfällt, lässt sich nur schwer beziffern. Wir stehen vor einem Geflecht aus Abgaben, Subventionen, steuerlichen Vorteilen, versteckten Beihilfen und Preisgarantien.
Doch dass auf diese Weise rund vier, wenn nicht fünf Prozent des Bruttoinlandsprodukts marktfern verbrannt werden, dürfte eher eine realistische Schätzung sein.
Deutschland wird mit der Ausweitung des Zertifikatesystems und der massiven Anhebung der Klimasubventionen Jahr für Jahr zwischen 150 und 200 Milliarden Euro an produktivem Kapital einbüßen. Es ist daher keineswegs übertrieben, die Brüsseler Klimapolitik als Verarmungsmotor zu bezeichnen – einen Motor, der den europäischen Industriestandort im globalen Wettbewerb regelrecht zur Ader lässt.
Dass die Europäische Union einen Klimasozialfonds (KSF) eingerichtet hat, der zunächst mit rund 10 Milliarden Euro jährlich ausgestattet wird und privaten Haushalten sowie kleinen Unternehmen bei der sogenannten grünen Transformation unter die Arme greifen soll, zeigt: In Brüssel ist man sich der Folgen dieser Politik durchaus bewusst. Gerade das macht dieses politische Handeln ethisch umso verwerflicher.
Wir erleben eine zunehmende Zentralisierung politischer Macht in Brüssel – legitimiert durch den moralischen Imperativ des Kohlenstoffdioxids – ein zivilisatorischer Kotau vor dem Klimakult.
Quelle: Apollo News vom 06.11.2025
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