01K___24_71-96276339_ori© Getty Images 01K___24_71-96276339_oriMahan Esfahani (31) gehört zu besten Cembalisten unserer Zeit.

Sonntagnachmittag spielte er mit dem Concerto Köln in der Philharmonie erst Stücke von Johann Sebastian Bach und Fred Frith. Nach der Pause folgte ein Konzert für Cembalo und Streicher von Henryk Mikolaj Górecki – alles paletti.

Als er dann „Piano Phase“ von Steve Reich aus dem Jahr 1967 auf Englisch ankündigte, war’s mit der Ruhe vorbei: Ein Teil des Publikums reagierte total unangemessen, wurde laut und verließ das Konzert. Einige Rufe wie „reden Sie doch gefälligst Deutsch!“ waren zu hören!

Das wiederum brachte den anderen Teil auf die Palme. Folge: Esfahani fragte, warum das Publikum Angst vor dem Stück habe – und brach es ab.

Empörung bei Langevoort

Philharmonie-Chef Louwrens Langevoort: „Es kann nicht sein, dass ein kleiner Teil des Publikums den Genuss aller anderen stört und zerstört. Da ist die Hemmschwelle gesunken, das ist nicht schön! Wir haben Esfahani gleich wieder eingeladen. Er wird Reichs Stück am 1. März 2017 noch mal spielen.“

Auf der Philharmonie-Facebook-Seite reagierte der in Iran geborene und in London lebende Künstler. Er schrieb, dass wohl noch kein Cembalist in so einer Situation gewesen sei.

Und: „Ich finde es großartig, dass dieses Instrument solch starke Meinungen hervor rufen kann.“ Allerdings wünscht sich Esfahani, dass Kritik respektvoller ausgedrückt werde.

Quelle: MSN.com vom 02.03.2016