Unmittelbar nachdem Boris Johnson Theresa May als Premierministerin des Vereinigten Königreichs abgelöst hatte, zogen am Mittwoch Tausende von Demonstranten durch die Straßen von London. Mehrere Protestorganisationen hatten zu der Versammlung gegen den neuen Premierminister mobilisiert. Laut Organisatoren nahmen rund 10.000 Menschen an der Anti-Boris-Aktion teil.
Aufnahmen zeigen zahlreiche Plakate mit Aufschriften wie „Sch… auf Boris, Nazis verprügeln und die Reichen vertilgen“ oder „blond, gemein, nicht gewählt, Arschloch“ oder „Kürzt Kriege, nicht Sozialleistungen“.
Die Protestmenge sang außerdem im Chor: „Fuck Boris!“ sowie „Boris Johnson ist ein W***ser und er wird das Land in den Abgrund stürzen“. Anschließend versammelten sich die Aktivisten vor den Toren der Downing Street in London. Rund 100 Polizisten vor der Residenz des Premierministers sorgten für die Sicherheit von Boris Johnson.
Als Organisatoren des Protests gelten die Labour-Basisbewegung Momentum und die sogenannte Frauenstreik-Versammlung. Außerdem sollen Demonstranten, die angeblich dem Aktivistenkollektiv „Klassenkrieg“ angehören, an der Downing Street Rauchbomben eingesetzt haben. Eine Twitter-Nutzerin fragte dazu: „Wie ist es möglich, dass Klassenkämpfer irgendein seltsames Gas vor der Downing Street versprühen?“
Der nächste große Anti-Boris-Protest ist für September geplant. Boris Johnson ist von 2008 bis 2016 für zwei Amtszeiten Bürgermeister von London gewesen und von 2016 bis 2018 Außenminister. Er gilt als strikter Brexit-Befürworter, der auch vor einem harten Brexit nicht zurückschreckt. Außerdem heißt es über ihn, dass er Trumps Politik sehr nahe stehe. Auch zu Julian Assange hat er eine Meinung. Als dieser nach fast sieben Jahren im Exil in der ecuadorianischen Botschaft in London verhaftet und ins Gefängnis gebracht wurde, schrieb Johnson: „Es ist nur richtig, dass Julian Assange endlich vor Gericht gestellt wird. Danke an die Mitarbeiter des Außenministeriums, die unermüdlich daran gearbeitet haben, dieses Ergebnis zu erreichen.“
Quelle: Russia Today (RT) vom 25.07.2019