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Der HSV zockt – und stellt sich demonstrativ hinter Jatta

 

Eiertanz um Jatta beim HSV (Foto:Imago/Huebner)
 

Hamburg – Der HSV tritt im Fall Bakery Jatta die Flucht nach vorne an: Gestern reagierte Hamburgs Sportvorstand Jonas Boldt mit einer öffentlichen Stellungnahme auf den Medienwirbel der vergangenen Tage. Hintergrund waren Recherchen der „Sport-Bild“, wonach der gambische Offensivspieler Bakery Jatta bei seiner Einreise in Deutschland 2015 als angeblicher Flüchtling falsche Angaben zu seinem Alter und seiner Identität gemacht haben soll. Der 1. FC Nürnberg hatte gestern bei der DFL die Annullierung der für ihn verlustreichen Partie gegen den HSV vom Montag beantragt.

 

Boldt keilte in seiner Erklärung gegen praktisch alle Seiten und stellte sich vorbehaltlos hinter Jatta. Für die von „Sport-Bild“ kolportierten Anschuldigungen gäbe es keinen Beweis, deshalb sehe der Verein auch keine Veranlassung, weder an seinem Vertrag noch an weiteren Einsätzen zu rütteln. „Bild“ zitiert Boldt gestern wie folgt:„Wir stehen voll hinter Bakery und werden ihn auch weiterhin voll umfänglich im Trainings- und Spielbetrieb einplanen, zumal er ein wertvoller Spieler und voll integrierter, geschätzter Teamkollege ist.“ Auf den Einspruch des 1. FC Nürnberg gegen das Zweiligaspiel am Montag angesprochen, gab Boldt sich „sehr verwundert„; man werde DFB und DFL die geforderte Stellungnahme zukommen lassen.

 

Für Jatta selbst, der den Recherchen zufolge eigentlich Bakary Daffeh heißen und in Wahrheit nicht 21, sondern bereits 23 Jahre alt sein soll, gab Boldt eine Art Ehrenerklärung ab. Er fände es „unglaublich und erschütternd“, welchem „gesellschaftlichen Spießrutenlauf“ das gambische Nachwuchstalent ausgesetzt sei. Zweifel an der Aufrichtigkeit „Bakas“, der sich den Vorwürfen zufolge bei seiner Einreise als Minderjähriger ausgegeben haben soll, obwohl er zu dem Zeitpunkt bereits volljährig war, hat der HSV-Sportchef keine – denn: „Baka hat uns gegenüber die Korrektheit seiner Passangaben noch einmal bestätigt.“ Das ist alles, was der HSV braucht – eine mündliche „Bestätigung“. Wenn es um Flüchtlinge geht, ersetzt die Selbstauskunft jede Geburtsurkunde und amtlichen Dokumente; das hat man in vier Jahren BamF-Aktivität seit der Flüchtlingskrise gelernt.

 

Boldt geht mit seinem Festhalten an Jatta ein hohes Risiko ein – denn es ist schwer vorstellbar, dass „Sport-Bild“ in Kenntnis der sportrechtlichen Folgen einer solchen Story, auf bloße Vermutungen hin die Meldung von der frisierten Fake-Identität veröffentlicht hat. Man kann erwarten, dass hier stichhaltige Beweise nachgeliefert werden – und die könnten die Hamburger dann in ernste Bedrängnis bringen. Bis es soweit ist, HSV der vertraut, wie auch Bundesregierung und deutsche Behörden, blind auf die Aufrichtigkeit seiner Schützlinge. Warum auch nicht. Denn welcher Flüchtling hätte hierzulande je falsche Angaben zu seiner Identität gemacht? (DM)

Quelle: journalistenwatch.com vom 09.08.2019 


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