Ein Telefongespräch zwischen dem türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan und seinem amerikanischen Amtskollegen Donald Trump hat den Weg geebnet für eine türkische Militäroperation in Nordsyrien. Die Aktion richtet sich gegen kurdische Gruppierungen, die die Region gegenwärtig kontrollieren. Diese wurden bisher von den Amerikanern unterstützt. Die Zustimmung Trumps zur türkischen Aktion sei eine bedeutende Richtungsänderung in der amerikanischen Politik, schrieb die «New York Times».
Operation soll bald beginnen
Ein Sprecher des türkischen Präsidenten Erdogan sagte am Montagmorgen laut der Nachrichtenagentur Reuters, dass die geplante Sicherheitszone zum Ziel habe, das Grenzgebiet von «terroristischen Elemente zu säubern» und Flüchtlinge nach Syrien zurückzubringen.
Laut dem Weissen Haus wird die türkische Operation bald beginnen, doch amerikanische Einheiten würden diese weder unterstützen noch daran teilnehmen. «Die amerikanischen Streitkräfte werden nicht mehr länger in der Region präsent sein, da sie das Kalifat des IS geschlagen haben», hiess es weiter.
Die Türkei hat schon länger eine Aktion gegen die syrische YPG-Miliz angedroht, die sie als terroristische Organisation betrachtet. Die Amerikaner unterstützten bisher die YPG in ihrem Kampf gegen den IS.
Laut der «New York Times» wollten das US-Verteidigungs- und Aussenministerium im Gegensatz zu Trump eine kleine Truppenpräsenz in Nordostsyrien behalten, um ein mögliches Wiederaufleben des IS zu verhindern und als Gegengewicht zu Iran und Russland. Nun sollen die 100 bis 150 amerikanischen Soldaten aus dem Gebiet zurückgezogen werden, wo die Türkei einmarschiert. Sie blieben allerdings in Syrien, hiess es.
Die kurdisch-arabischen Syrian Democratic Forces, die bisher von den Amerikanern unterstützt worden waren, erklärten am Montag laut Reuters, dass die amerikanischen Truppen ihren Verpflichtungen nicht nachgekommen seien. Der Rückzug der Amerikaner werde schwere negative Auswirkungen auf den Krieg gegen den IS haben.
Raum schaffen für Flüchtlinge
Die Türkei will innerhalb von Syrien in einem Streifen entlang der 480 Kilometer langen Grenze Flüchtlinge aus dem Bürgerkriegsland ansiedeln. Bis zu zwei Millionen Flüchtlinge sollen nach türkischen Plänen in die «Sicherheitszone» zurückgeführt werden. Gegenwärtig beherbergt die Türkei 3,6 Millionen syrische Flüchtlinge.
Quelle: Neue Zürcher Zeitung vom 07.10.2019
alles-auf-einen-klick.eu
Wir formulieren für Sie Briefe, Einsprüche, Widersprüche, Klagen nach Ihren Wünschen und stellen diese rechtsverbindlich zu.
Wir helfen Ihnen auch Bescheide von Gerichten und Behörden erfolgreich abzuwehren.
(Klick aufs Bild und es geht los)