Staseve Aktuell – Arbeitsgemeinschaft Staatlicher Selbstverwaltungen

DIE JUNGEN FLIEHEN IN DIE STÄDTE: SACHSENS LANDGEBIETE VERGREISEN

SO SCHLIMM GRASSIERT IN SACHSEN DIE LANDFLUCHT

Von Juliane Morgenroth

Bautzen – Die Landflucht ist in vollem Gange. Vor allem junge Menschen zwischen 18 und 29 Jahren zieht es in die Städte – ländliche Gegenden überaltern, zeigt eine Studie des RWI – Leibniz-Instituts für Wirtschaftsforschung. Besonders heftig ist diese Entwicklung in Sachsen zu beobachten.

Regionen abseits der großen Städte sind überaltert. Besonders stark sind ostdeutsche Landkreise betroffen. (Symbolbild)

 

Insgesamt zogen zwischen 2008 und 2014 knapp 15,9 Millionen Deutsche in eine andere Region um. 43 Prozent von ihnen waren zwischen 18 und 29 Jahre alt. 81 Prozent von ihnen zogen in eine Stadt.

Das verschärfe die bestehenden demografischen Probleme auf dem Land – insbesondere im Osten, so die Forscher.

Ein extremes Beispiel sei der Kreis Bautzen. Er hatte 2008 noch 46 420 Einwohner im Alter von 18 bis 29 Jahren.

Binnen sieben Jahren gingen unterm Strich 10 924 Deutsche in dieser Altersgruppe. „Rechnerisch fast ein Viertel“, so die Forscher.

Bautzens Landrat Michael Harig (59, CDU): „Wir arbeiten intensiv daran, den ländlichen Raum mit positiven Argumenten zu besetzen, denn wo nur geklagt wird, bleibt keiner und will keiner hin.

Beschäftigungssituation führt zur Abwanderung

BU-A Landrat Michael Harig (59, CDU) will ländliche Regionen wie seinen Kreis Bautzen positiv besetzen – auch mithilfe von Breitbandausbau oder Kultur- und Sportangeboten.

Mittlerweile haben wir eine Beschäftigungssituation, welche niemanden zwingt, die Region zu verlassen.“

Es gebe viele Ideen – mit Berufemärkten und dem „Zukunftsnavi“ würde sich der Kreis dafür einsetzen, dass die Jungen gar nicht erst gehen. Allerdings gebe es keine Uni.

Negatives Musterbeispiel für Abwanderung und Überalterung im Kreis ist Hoyerswerda. Die Stadt könnte laut Prognose 2025 die älteste Stadt Deutschlands sein.

Heute leben hier nur noch 32 850 Menschen statt 71 000 im Jahr 1981. Städtische Unternehmen planen nun einen Marketingverein, um den Ruf der Stadt aufzupolieren.

In Sachsen profitieren nur die drei Großstädte vom Zuzug der Jungen. Leipzig hatte zwischen 2008 und 2014 mit 43,2 Prozent die dritthöchste Zuwanderung von Deutschen zwischen 18 und 29 Jahren.

Neben Bautzen (minus 23,5 Prozent) gibt es in den Kreisen Görlitz (minus 23,4), Leipzig und Nordsachsen (je minus 21,7) den größten Aderlass.

Der Landkreis Bautzen – hier die Stadt Bautzen – leidet besonders unter der Abwanderung von jungen Leuten.

Fotos: dpa/Armin Weigel, Steffen Füssel, dpa/Jens Büttner

Quelle: tag24.de vom 25.10.2019 


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