Staseve Aktuell – Arbeitsgemeinschaft Staatlicher Selbstverwaltungen

Keine Kinderbetreuung, weil die Eltern AfD wählen – Tagesmütter prüfen politische Gesinnung von Eltern

Serena Nimmrich (32) aus Königs Wusterhausen (Dahme-Spreewald) ist fassungslos. „Es geht doch um die Betreuung des Kindes“, sagt die Mutter eines einjährigen Jungen. Serena und ihr Mann Peter Nimmrich gehören der AfD zwar nicht an, sind aber Anhänger und Wähler. Das hatten die Tagesmütter aus den Facebook-Beiträgen des Paares herausgelesen, sie prüfen offenbar vorab die politische Gesinnung ihrer Kunden.

Im Internet hatte Serena Nimmrich den Eintrag der Tagesmütter entdeckt, meldete sich sofort auf das Angebot eines freien Platzes. Doch statt einer Einladung zu einem Gespräch bekam die Familie lediglich eine SMS: „Wir sind beide politisch anders eingestellt und haben große Bauchschmerzen“, so die Tagesmütter. Die Elternarbeit sei wichtig und komme auch den Kindern stark zugute. Ein Kennenlernen mache daher wenig Sinn. „Wir wünschen euch dennoch weiterhin viel Erfolg bei der Suche.“

Die Großeltern des kleinen Jungen, Karin und Jörg Nimmrich, sind „fassungslos, dass man danach geht“. Geteilt hatte das Ehepaar einige Beiträge der AfD, außerdem befinden sich AfD-Mitglieder wie der Königs Wusterhausener Fraktionschef Jan Schenk in der Freundesliste. Schenk selbst gab an, aufgrund seiner politischen Arbeit bereits bedroht worden zu sein, und auch andere Mitglieder und Anhänger der AfD seien immer wieder diskriminiert worden. Natürlich äußerten sich die Tagesmütter nicht zu ihrem fragwürdigen Vorgehen, gaben lediglich an, dass für den Platz es mehrere Bewerber gegeben habe.

Die Nimmrichs haben zum Glück eine andere Tagesmutter gefunden, mit der sie bald ein Gespräch führen werden. Die Gesinnungskontrolle der Moral-Populisten geht dennoch ungehindert weiter.

Foto: Symbolbild | Adobe Stock

Quelle: 19vierundachtzig.com vom 24.11.2019 


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