Schneeberg (Sachsen) – „Allen deutschen Familien ein ruhiges und friedliches Weihnachtsfest“ steht auf einem gelben A4-Zettel. Dieser hängt an einer nackten Schaufensterpuppe – für jeden sichtbar am Schneeberger Markt.
Die 13 790-Seelengemeinde im Herzen des Erzgebirges lockt gerade Tausende Touristen – auch aus dem nahen Tschechien – auf ihren historischen Weihnachtsmarkt.
Ein Markt-Besucher sandte BILD am Samstag mehrere Fotos des Schaufensters. Die Puppen stehen im leer geräumten Jeans-Laden „Reflex“ direkt am Marktplatz. Der rechte Arm einer Schaufensterpuppe ist nach oben ausgestreckt. An ihr hängt ein Zettel mit der Aufschrift: „Wir wollen hier weg!“ Dahinter ein Lach-Smiley.
Immer wieder bleiben Passanten stehen, schauen entsetzt in das Schaufenster. Ein Weihnachtsmarkt-Besucher zu BILD: „Unfassbar, dass so was geduldet wird.“
Die gelben Zettel hingen am Sonntag noch, der Arm einer Puppe wurde aber wohl wieder nach unten gesenkt. Eine Polizeistreife inspizierte den Ort der Empörung.
„Die Beamten konnten am Sonntag keine Puppe mehr mit erhobenem, rechten Arm feststellen“, so Polizeisprecher Andrzej Rydzik zu BILD. „Der Kriminaldienst wird die ausgehangenen Zettel aber auf ihre strafrechtliche Relevanz prüfen.“
BILD machte den Ladenbesitzer ausfindig. Es ist Tom G., der gleich um die Ecke wohnt. Seine Erklärung: „Ich kann doch allen deutschen Landsleuten schöne Weihnachten wünschen, weiß doch nicht, ob die anderen überhaupt Weihnachten feiern.“
Dann kratzt er Anti-Rassismus-Aufkleber an seinem Schaufenster ab. Wettert, dass dies Sachbeschädigung sei.
Schneebergs Bürgermeister Ingo Seifert (49, Freie Wähler): „Wir sind eine weltoffene Stadt und distanzieren uns von derartigen Äußerungen. Leider haben wir momentan keine rechtliche Handhabe, die Schilder entfernen zu lassen.“ Der Ladenbesitzer sei in der Stadt bekannt für derartige Provokationen.
Erst vor wenigen Tagen hatte ein Zettel in Dresden Empörung hervorgerufen. Der Fahrer der Buslinie 90 (Löbtau – Gompitz) hatte am Montag an die Tür seines gelben Busses einen Zettel geklebt, auf dem in Frakturschrift zu lesen war:
„Diesen Bus steuert ein Deutscher Fahrer“.
Die Dresdner Verkehrsbetriebe (DVB) reagierten umgehend, forderten das externe Busunternehmen Satra Eberhardt GmbH aus Kesselsdorf auf, den Fahrer nicht mehr auf Strecken der DVB einzusetzen.
Quelle: Bild-online vom 22.12.2019
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