Staseve Aktuell – Arbeitsgemeinschaft Staatlicher Selbstverwaltungen

Angeklagter: „Wer sind Sie, dass ich Ihnen zuhöre?“ – URTEIL IM CLAN-PRÜGEL-PROZESS: KRAWALL UND RESPEKTLOSIGKEIT

Haftstrafen für Haupttäter +++ Beamte mussten eingreifen +++ Üble Beleidigungen

Respekt vor der Richterin? Nicht bei Mohammed S. (20)
Respekt vor der Richterin? Nicht bei Mohammed S. (20)

Essen – Mit Tumulten aus Clan-Kreisen ist am Donnerstag der Prozess um eine brutale Schulhof-Schlägerei in Essen zu Ende gegangen. Nach der Urteilsverkündung gegen die acht Angeklagten (bis zu drei Jahre und drei Monate Haft wegen gemeinschaftlicher Körperverletzung) kam es im Amtsgericht zu heftigen Krawallen. Beleidigungen, Schreie, Rempeleien – ein Großaufgebot der Polizei musste eingreifen. Und das nicht zum ersten Mal während des Prozesses!

Im Juni 2019 war ein Mitglied (18) des Rammo-Clans auf einen Schulhof gelockt worden. Mehrere Schläger, die unter anderem dem Saado-Clan angehören, fielen dort über ihn her, schlugen und traten ihn blutig. Einer filmte die Tat.

Im Dezember begann der Prozess, in dem Zeugen und Angeklagte immer wieder durch Respektlosigkeiten gegen die Justiz auffielen.

So auch bei der Urteilsverkündung am Donnerstag: Als Richterin Claudia Schlarb den Angeklagten Mohammed S. (20, kassierte drei Jahre Knast) aufforderte zuzuhören, giftete der zurück: „Wer sind Sie, dass ich Ihnen zuhöre?“

Ahmed M. (18) erhielt mit drei Jahren und drei Monaten die höchste Strafe der acht Angeklagten. Bei den Tumulten nach der Urteilsverkündung war er mittendrin

Als die Verhandlung beendet war, rasteten Mohammed S. und der Mitangeklagte Ahmed M. (18, drei Jahre und drei Monate Haft) aus. Gegenseitig warfen sie sich vor, bei der Polizei nicht dichtgehalten zu haben. Aus dem Zuschauerraum riefen Angehörige schwerste Beleidigungen in den Saal. Die wurden von Angeklagten wütend erwidert.

Nach den Tumulten im Gerichtssaal wird ein Angehöriger der Angeklagten abgeführt Foto: Celal Cakar

Bei den darauf folgenden Tumulten wurden sogar einige Verteidiger gerempelt! Polizisten und Justizbeamte schritten ein, zwei Personen wurden abgeführt.

Bereits am 6. Januar war es in dem Prozess zu Eskalationen gekommen. Ein Bruder des Prügel-Opfers hatte aus dem Zuschauerraum heraus einen der mutmaßlichen Schläger übel beschimpft. Die Richterin musste darum die Verhandlung unterbrechen, der Saal wurde geräumt.

Wachtmeister führten nach den Tumulten am 6. Januar den Bruder des Prügel-Opfers in Handschellen nach draußen. Er hatte einen der Angeklagten wüst beleidigtFoto: Celal Cakar

Wie von den Verteidigern gefordert, wurden am Donnerstag alle acht Angeklagten (16 bis 21 Jahre) nach Jugendstrafrecht verurteilt. Einige kamen mit Bewährung davon. Der Jugendliche, der die Tat filmte, erhielt vier Wochen Dauerarrest und 80 Sozialstunden.

Richterin Schlarb in ihrer Urteilsbegründung: „Eine gemeinschaftliche und heftige Tat. Die Tritte gegen den Kopf und Körper hätten potenziell lebensgefährliche Verletzungen hervorrufen können. Das Ganze hätte ganz anders ausgehen können.“

Quelle: Bild-online vom 17.01.2020


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