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Großeinsatz in Freital: GSG 9 nimmt fünf mutmaßliche Rechtsterroristen fest

Angegriffene Flüchtlingsunterkunft in Freital
DPA/ Polizeidirektion Leipzig

Angegriffene Flüchtlingsunterkunft in Freital

Die Eliteeinheit GSG 9 hat am frühen Morgen fünf mutmaßliche Rechtsterroristen im sächsischen Freital gefasst. Die Verdächtigen sollen Asylbewerberheime angegriffen haben.

Mit einem Großaufgebot haben am Dienstagmorgen Bundesanwaltschaft und Bundeskriminalamt Wohnungen und Häuser im sächsischen Freital durchsucht. Nach Informationen von SPIEGEL ONLINE nahmen die Beamten fünf Verdächtige fest. Ihnen wird unter anderem die Bildung einer rechtsterroristischen Vereinigung, schwere Körperverletzung und versuchter Mord vorgeworfen.

Bei den Festgenommenen handelt es sich um Justin S., 18, Rico K., 39, Maria K., 27, Sebastian W., 26, und Maik S., 26. Die mutmaßlichen Rädelsführer der Bande sind nach Erkenntnissen der Ermittler Timo S. und Patrick F., die schon seit einiger Zeit in Untersuchungshaft sitzen.

Die Gruppe soll unter anderem im vergangenen Herbst Asylbewerberheime in Freital und ein alternatives Wohnprojekt in Dresden mit Steinen und Feuerwerkskörpern angegriffen haben. Den mutmaßlichen Rechtsterroristen werden darüber hinaus Attacken auf ein Parteibüro der Linken sowie ein Sprengstoffanschlag auf das Auto eines Freitaler Stadtrats vorgeworfen .

Feuerwerkskörper aus Osteuropa

Bei den Durchsuchungen fanden Beamte nach Informationen von SPIEGEL ONLINE eine dreistellige Anzahl von Feuerwerkskörpern aus Osteuropa. Diese sogenannten „Polenböller“ der Typen „La Bomba“ und „Viper“ hatte auch die mutmaßliche Neonazi-Terrortruppe „Oldschool Society“ (OSS) für Angriffe auf Flüchtlingsunterkünfte verwenden wollen. Sie hatte der Generalbundesanwalt im Januar angeklagt . Nach Erkenntnissen der Ermittler sprach die mutmaßliche Freitaler Terrorgruppe, die sich im Juli 2015 gegründet haben soll, in ihrer internen Kommunikation von „Obst“, wenn sie Pyrotechnik meinte.

Die sächsische Stadt machte im vergangenen Sommer bundesweit Schlagzeilen: Wochenlang demonstrierten Fremdenfeinde vor einem Flüchtlingsheim in einem ehemaligen Hotel. Immer wieder kam es zu Angriffen und Anschlägen auf Asylbewerber und ihre Unterstützer.

Der Generalbundesanwalt in Karlsruhe hatte erst vor wenigen Tagen die Ermittlungen in Sachen Freital übernommen .

Quelle: Spiegel-online vom 19.04.2016

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