Staseve Aktuell – Arbeitsgemeinschaft Staatlicher Selbstverwaltungen

Meuthen: Es ist so schäbig – Die Tat eines Wahnsinnigen soll uns angelastet werden

Liebe Leser, Sie alle werden mit größter Bestürzung mitbekommen haben, welch monströse Bluttat ein Wahnsinniger am vorgestrigen Abend in Hanau unter Menschen mit Migrationshintergrund anrichtete.

Wie bereits am gestrigen Tage möchte ich an dieser Stelle allen Angehörigen und Freunden von Ermordeten und Verletzten mein tief empfundenes Mitgefühl ausdrücken, verbunden mit dem Wunsch, dass alle Überlebenden dieser Wahnsinnstat wieder genesen mögen.

Bereits die Kenntnis eines Videos des Täters Tobias R., das im Internet kursiert, dem ich hier aber keine Plattform bieten möchte, reicht aus, um zu wissen: Dieser Mann war kein tumber, aber in seinem Weltbild „rational“ handelnder Rechtsextremist, sondern er war psychisch schwer krank und hätte unter keinen Umständen in diesem Zustand frei herumlaufen dürfen. Er hätte in die Psychiatrie gehört.

Wie verrückt dieser Mann wirklich war, zeigt das von ihm hinterlassene „Manifest“ – es ist für jeden hier einsehbar:

https://web.archive.org/…/fi…/Custom/Skript__mit_Bilder_.pdf

Wer sich durch diese absurden 24 Seiten nicht vollständig hindurchquälen möchte, mag mit den gleich folgenden Auszügen vorliebnehmen; nur eines vorweg: Es geht auf diesen 24 Seiten durchgängig darum, dass der nun zum mehrfachen Mörder gewordene Kranke seit seinen Kindheitstagen an der Wahnvorstellung leidet, eine Geheimorganisation – die noch geheimer sei als die bekannten Geheimdienste und deswegen auch keinen Namen habe – überwache ihn bei allem, was er tue und überall, wo er sei.

Diese Geheimorganisation könne sich sogar in seine Gedanken „einklinken“, wie er es formuliert. Dadurch konnten auch viele seiner „Ideen“ in der Weltgeschichte mittlerweile verwirklicht werden – man habe sie ihm über die Jahre hinweg einfach gestohlen.

Nun also zum angekündigten Auszug aus dem „Manifest“ des Täters:

—–

„Parallel zu diesen ersten Eindrücken [Anm.: Nach „5, 8 oder 12 LebensTAGEN", wie R. sich zu erinnern glaubt] vernahm ich eine Stimme in meinem Geist, der nun zum ersten Mal einsetzte, die allerdings nicht freundlich war und lautete: „Oh, das ist ja blöd, ich bin in die Falle gegangen“.“

„Ich begann mit dieser Situation umzugehen und nach einigen Wochen fing ich an direkt in meiner Studentenwohnung mit den unsichtbaren Menschen zu sprechen. Ich wollte nicht direkt bei der Polizei eine Anzeige stellen, sondern erst einmal abwarten.“

„Wenn ich mal kurz vergesse, dass ich bis zum heutigen Tag niemals eine Privat- oder Intimsphäre hatte, gibt es etliche Ereignisse, die Weltgeschichte geschrieben haben, die auf meinen Willen zurückzuführen sind und ich könnte mich deshalb gut fühlen. Es wurden zwei verbrecherische Regime beseitigt, die USA justiert ihre Großstrategie nach meinen Vorstellungen aus und Hollywoodfilme wurden nach meiner Inspiration verfilmt.“

„Das alles kann kein Zufall sein:

– Der Irak und Afghanistan Krieg (vor allem in der Art und Weise wie sie geführt wurden)
– Die Personalien beim DFB, die Trainerstationen von Jürgen Klopp
– Der Lehrstuhl „Internationales Management“ an der Universität Bayreuth
– Die aufgezählten Hollywood-Filme
– Das nun ein Milliardär in den USA meine Politikempfehlung umsetzt“

„Als ich nur wenige Jahre alt war, schwor ich mir, wenn ich damit richtig liege, dass ich überwacht werde, dann gibt es Krieg!“

Diesen „Krieg“ hat er in seinem Wahn nun selbst geführt, und zwar in einer Shisha-Bar und in einem Kiosk in Hanau. Es ist ein wahnhafter Krieg gegen alles Fremde, wie auch aus seinem Manifest hervorgeht. Seine zutiefst kranken Vernichtungsphantasien richteten sich gegen Milliarden Menschen anderer Abstammung und Kultur, wie der folgende weitere Auszug belegt:

„Daher sagte ich, dass folgende Völker komplett vernichtet werden müssen: Marokko, Algerien, Tunesien, Libyen, Ägypten, Israel, Syrien, Jordanien, Libanon, die komplette saudische Halbinsel, die Türkei, Irak, Iran, Kasachstan, Turkmekistan, Usbekistan, Indien, Pakistan, Afghanistan, Bangladesh, Vietnam, Laos, Kambodscha bis hin zu den Philippinen. Und dies wäre erst die Grob-Säuberung.“

—–

Damit kann sich nun jeder selbst ein Bild davon machen, in welchem Geisteszustand dieser Mann gelebt hat.

Ich selbst wurde am gestrigen Tag in zahlreichen Medien, unter anderem der ehemals konservativen FAZ, scharf dafür kritisiert, dass ich darauf hingewiesen habe, dass es sich bei diesem Täter zuvorderst um einen Irren handelt und nicht um einen Rechtsextremisten.

Will nun in Anbetracht der vorliegenden Dokumente und Textpassagen irgendjemand ernsthaft bestreiten, dass es sich um einen Irren handelt?

Natürlich um einen Irren, der seinen Wahn in Hass gegen alles Fremde bündelte – das ist doch vollkommen offensichtlich. Da dies auch ein Zeichen von Rechtsextremisten und Rassisten ist, ist das wahnhafte Denken des Mörders natürlich mit Recht als rassistisch und rechtsextremistisch zu bezeichnen.

Dieser Mann war aber nicht politisch aktiv. Er betätigte sich nicht in extremistischen Organisationen. Dieser Mann war ein Opfer seiner nicht behandelten psychischen Erkrankung – und diese Unterlassung kostete nun neun unschuldige Menschen sowie auch seine eigene Mutter das Leben.

Erstaunlich an der gestrigen Berichterstattung ist, dass eine wichtige Tatsache nach meinem Kenntnisstand in den großen Medien bestenfalls oberflächlich erwähnt wurde, nämlich seine mehrfachen Versuche, bei den Behörden Anzeige zu erstatten wegen seiner vermeintlichen Überwachung durch jene imaginäre „Geheimorganisation“.

Wie der Täter selbst berichtet, hat er im Jahr 2002, im Jahr 2004 und schließlich erst vor kurzem, nämlich im Jahr 2019, die Behörden – Polizei, Staatsanwaltschaft Hanau und zuletzt den Generalbundesanwalt (!) – mit seinem Wahn konfrontiert und beschäftigt. Wie diesem Artikel der „Welt“ zu entnehmen ist, war jedenfalls die Anzeige beim Generalbundesanwalt keine Kleinigkeit, sondern ein 19-seitiges Schreiben.

https://www.welt.de/…/Hanau-Attentaeter-kontaktierte-Behoer…

Ob diese Anzeige dort eingegangen ist, wird bislang noch geprüft – sollte das aber der Fall sein, haben wir es hier mit einem Staatsversagen erheblichen Ausmaßes zu tun.

Der Grund ist ganz einfach: Jeder Laie erkennt bereits bei der Lektüre der Worte dieses Mannes, dass hier eine schwere Persönlichkeitsstörung vorliegen muss. Diese Vermutung wird durch die Psychiaterin Dr. med. Nahlah Saimeh bestätigt:

„Es spricht daher vieles für die Diagnose einer paranoid-halluzinatorischen Schizophrenie.“

https://www.faz.net/…/psychiaterin-es-spricht-vieles-fuer-e…

Wenn also bereits ein Laie erkennt, dass hier etwas in bedrohlicher Weise nicht stimmt, dann müssen geschulte Spezialisten beim Generalbundesanwalt doch reagieren und Informationen zu diesem Mann zusammentragen. Dabei hätte auffallen müssen, dass ein Mann in dieser geistigen Verfassung seit Jahren einen Waffenschein und scharfe Waffen hat.

Die Frage muss zwingend geklärt werden: Wie konnte das geschehen?

Und warum wird stattdessen seit gestern ein ganz anderes, in unserem Land längst wohlbekanntes Narrativ zu installieren versucht, nämlich dass unsere Bürgerpartei eine Mitverantwortung an dieser Tat trage?

Das ist so plump, das ist so schäbig, das ist eine so ekelhafte Instrumentalisierung der Opfer für die eigenen politischen Zwecke, sprich: um den unliebsamen Konkurrenten noch stärker zu stigmatisieren, als man dies ohnehin schon in den letzten Wochen und Monaten getan hat. Es ist einfach widerlich.

Und wie widerlich sich Einzelne äußerten, sei auch hier dokumentiert:

https://www.merkur.de/…/hanau-hessen-schuesse-shisha-bars-a…

Annegret Kramp-Karrenbauer spricht von „Rechtsextremen, ja, ich sage auch ganz bewusst Nazis“ in unseren Reihen, und verteidigt die Ausgrenzung unserer Bürgerpartei: „Wie wichtig es ist, diese Brandmauer zu halten, das sieht man an einem Tag wie heute.“

„Das Milieu von Taten wie in Hanau wird ideologisch genährt von Faschisten wie Höcke“, twitterte SPD-Staatsminister Michael Roth. Aber damit des Skandals noch nicht genug, denn er legte noch einen drauf: „Die AfD ist der politische Arm des Rechtsterrorismus!“

Es ist einfach unfassbar. Unsere strikt rechtsstaatstreue Bürgerpartei als politischer Arm des Rechtsterrorismus. Man fragt sich wirklich, ob diese Menschen noch in den Spiegel schauen können.

Rechtsterrorismus und AfD, das ist offenbar das aktuelle Framing, welches in die Köpfe gebracht werden soll, denn auch der Grünen-Abgeordnete Dieter Janecek twitterte:

„Stichwortgeber für diesen Rechtsterrorismus ist unter anderem Björn Höcke, laut #Gauland die Mitte der AfD.“

Und selbstverständlich darf auch ein GEZ-Günstling nicht weit sein, wenn es darum geht, uns die Schuld für die Tat eines Verrückten in die Schuhe zu schieben; so twitterte nämlich ZDF-Mann Jan Böhmermann:

„Die AfD ist der politische Arm des Rechtsterrorismus und ihre Apologeten, Verharmloser und Ermöglicher sind ebenfalls für diesen Terror verantwortlich.“

Da wollte auch der ARD-Mann Rainald Becker in seinem Kommentar in den „Tagesthemen“ keinesfalls zurückstehen; er sagte allen Ernstes das Folgende:

„Hanau zeigt: Es gibt einen Zusammenhang zwischen den Brandstiftern der AfD und rechter Gewalt.“

Anschließend zitierte er Bertolt Brecht mit einer Warnung vor den Nachfolgern der Nazis und sagte dann: „Brecht hat recht. Faschisten und Rechtsextreme agieren täglich unter uns – in unseren Parlamenten, auf den Straßen, sie versprühen ihr ideologisches Gift mal offen, mal subkutan.“

Nochmals: Widerlich.

Warum haben unsere Gegner in Politik und Medien nicht wenigstens in Anbetracht dieses monströsen Verbrechens die Größe, auf die FAKTEN zu schauen, dann zuzugeben, dass hier ein psychisch schwer gestörter Mann, anstatt in der Psychiatrie behandelt zu werden, auf unschuldige Bürger losgelassen wurde, und schließlich festzustellen, DASS UNSERE AfD DAMIT EXAKT GAR NICHTS ZU TUN HAT?

Stattdessen versuchen die ganzen versammelten bigotten Pharisäer der anderen Parteien sowie auch wichtige Akteure der Medien, den Bürgern in Endlosschleife das exakte Gegenteil zu suggerieren.

Einer ähnlich widerwärtigen politischen Instrumentalisierung einer schrecklichen Tat eines völlig zweifelsfrei psychisch schwerkranken Irren kann ich mich nicht entsinnen, wo stattdessen doch allein Zusammenstehen und Trauer angezeigt wären. Es ist tief beschämend, was hier geschieht! Aber selbst die Scham ist denen, die das tun, offenbar abhanden gekommen.

 

Noch ein Letztes. Wie gestern auch bekannt wurde, steht der Vater des Täters den Grünen nahe, da er im Jahr 2011 auf deren Liste kandidierte. So weit, so uninteressant – für diese Tat spielt es überhaupt keine Rolle, welche politische Einstellung der Vater dieses schwerkranken Menschen hat.

Was aber wäre los in unserem Land, wenn der Vater dieses Mörders sich nicht bei den Grünen engagiert hätte, sondern bei uns? Jeder weiß genau, welche Art der Sippenhaft sofort über unsere gesamte Partei verhängt worden wäre – wer das ernsthaft bestreitet, ist entweder ein Phantast oder ein Lügner. Darüber sollten sich all die genannten Pharisäer einmal Gedanken machen.

In Anbetracht des schrecklichen Verbrechens verzichte ich auf meine übliche Schlussformel.

Quelle: politikstube.com vom 21.02.2020


alles-auf-einen-klick.eu

Wir formulieren für Sie Briefe, Einsprüche, Widersprüche, Klagen nach Ihren Wünschen und stellen diese rechtsverbindlich zu.

Wir helfen Ihnen auch Bescheide von Gerichten und Behörden erfolgreich abzuwehren.

(Klick aufs Bild und es geht los)

Die mobile Version verlassen