- Charles Michel fordert eine stärkere und effizientere EU nach der Coronakrise. (picture-alliance / dpa / MAXPPP)
EU-Ratspräsident Michel sieht für die Zeit nach der Coronavirus-Pandemie dringenden Reformbedarf in der Europäischen Union. Michel veröffentlichte nicht nur die Einladung für den morgigen EU-Gipfel, sondern auch einen – wie er es nannte – „Fahrplan“ mit Forderungen und Anregungen.
Darin heißt es etwa, die Coronakrise habe gezeigt, wie wichtig es sei, unverzichtbare Güter in Europa selbst zu produzieren, in strategische Warenketten zu investieren und eine übermäßige Abhängigkeit von Drittländern abzubauen. Michel betont, die EU müsse ihre eigenen Regeln und Arbeitsweisen überdenken, effizienter und widerstandsfähiger werden und dabei die gemeinsamen Werte im Blick behalten.
In seiner Einladung zum Gipfel, der als Videokonferenz stattfindet, plädiert Michel für eine rasche Einigung auf einen Wiederaufbaufonds. Zuletzt hatte Spanien angeregt, den Fonds durch dauerhafte EU-Schulden zu finanzieren. Eine gemeinsame Schuldenaufnahme, beispielsweise über sogenannte Coronabonds, wird aber unter anderem von Deutschland bislang kategorisch abgelehnt. Italien hat das gerade erst kritisiert.
Quelle: Deutschlandfunk vom 22.04.2020